Weitere Haushalte in Saarbrücken sollen an Fernwärme angeschlossen werden
Fernwärme soll in Saarbrücken künftig eine immer größere Rolle spielen. Jetzt hat die größte städtische Immobiliengesellschaft eine Vereinbarung mit dem Versorger Energie SaarLorLux getroffen. Perspektivisch geht es um Tausende zusätzliche Haushalte, die ans Fernwärmenetz angeschlossen werden sollen.
In Saarbrücken beziehen bislang 11.000 Haushalte Fernwärme, darunter rund 3500 Immobilien der Immobiliengruppe Saarbrücken. Perspektivisch sollen es deutlich mehr werden. Das ist Teil einer gemeinsamen Absichtserklärung der Immobiliengruppe Saarbrücken, Energie SaarLorLux und den Saarbrücker Stadtwerken. Insgesamt gehören zur Gruppe 6800 Wohnungen.
Den Anfang machen im kommenden Jahr 250 bis 300 Wohnungen im Bereich der Moltkestraße und Abtsdell. Sie sollen an bereits bestehende Fernwärmetrassen in der Nähe angeschlossen werden. Künftig sollen auch weitere Straßen erschlossen werden. Und für Häuser, die nicht an das Fernwärmenetz angeschlossen werden können, sollen auch andere Lösungen wie Nahwärmeinseln geprüft werden - also Wärmeversorgung über verhältnismäßig kürzere Distanzen.
Auf Mieter sollen keine höheren Kosten zukommen
„Die Nutzung der Saarbrücker Fernwärme bietet die ideale Möglichkeit, unsere Wohnungen auf klimafreundliche Wärme umzustellen“, erklärt der Geschäftsführer der Immobiliengruppe Saarbrücken, Robert Tucovic.
Auf die Mieterinnen und Mieter sollen unterdessen – trotz Preiserhöhungen, die es zuletzt bei Fernwärme gab – insgesamt keine höheren Kosten zukommen. Sei erst einmal eine Fernwärme-Übergabestation eingebaut, gebe es kaum noch laufende Kosten für die Instandhaltung, anders als etwa bei Heizungsanlagen, die mit Gas oder Öl betrieben werden, sagt Tucovic.
Bis 2045 grüne Fernwärme in Saarbrücken
Von dem nun vereinbarten Ausbau sollen auch andere Eigentümer profitieren können, wenn in ihrer Nachbarschaft neue Fernwärmetrassen verlegt werden. Ob ein Anschluss für die jeweilige Region bereits jetzt infrage kommt, können Haushalte über die Seite von Energie SaarLorLux prüfen.
Bis 2045 soll das bislang 190 Kilometer lange Fernwärmenetz in Saarbrücken klimaneutral werden. Derzeit spielt Erdgas noch eine große Rolle. Für die Umstellung hin zu grüner Fernwärme setze man aber verstärkt auf Technologien wie industrielle Abwärme, grünen Wasserstoff oder Flusswasserwärmepumpen, die Wärmeenergie aus Flusswasser nutzen und diese in Fernwärme umwandeln.
Wärmeplanung muss klimaneutral werden
Das Wärmeplanungsgesetz sieht vor, dass die Länder die Heizinfrastruktur klimaneutral umbauen. Bis Mitte 2026 muss die Landeshauptstadt dafür ein verbindliches Konzept erarbeitet haben.