Ex-Bürgermeister von Schiffweiler wirft Nachfolger Fehlverhalten vor

Ex-Bürgermeister von Schiffweiler wirft Nachfolger Fehlverhalten vor

Thomas Gerber   09.03.2025 | 17:01 Uhr

In der Gemeinde Schiffweiler kehrt keine Ruhe ein - nachdem am Freitag eine weitere Strafanzeige gegen den Ex-Bürgermeister Fuchs angekündigt wurde, wirft er seinem Nachfolger Jochum Fehlverhalten vor. Dessen Anwalt könne ihn aufgrund politischen Engagements nicht objektiv vertreten.

Der ins Visier der Staatsanwaltschaft geratene ehemalige SPD Bürgermeister von Schiffweiler Markus Fuchs ist in die Offensive gegangen. Sein Verteidiger der Saarbrücker Rechtsanwalt Jens Schmidt sagte dem SR, die Vorgehensweise von Fuchs Nachfolger Cedric Jochum von der CDU sei politisch motiviert.

Dieser habe Guido Britz als Anwalt beauftragt, mögliches Fehlverhalten von Fuchs aufzuklären und bei der Staatsanwaltschaft anzuzeigen. Britz sei aber aufgrund seines politischen Engagements nicht in der Lage die Vorgänge objektiv aufzuarbeiten, sei er doch Mitglied der Schiffweiler' CDU und habe bei der letzten Kommunalwahl für die CDU für den Gemeinderat kandidiert. Dies stelle einen Interessenskonflikt dar.

Britz weist Vorwürfe zurück

Das Vorgehen der Gemeinde bezeichnete Schmidt als "hochgradig unseriös". So habe Fuchs innerhalb weniger Wochen nun zum zweiten Mal aus der Presse von einer Strafanzeige gegen ihn erfahren müssen, ohne dass Einzelheiten des Tatvorwurfs genannt worden seien.

Britz wies den Vorwurf der Interessenskollision zurück. Er habe keinerlei Funktion bei der CDU und habe lediglich auf einem aussichtslosen Listenplatz kandidiert.

Strafanzeige gegen Fuchs wegen Untreue

Britz hatte am Freitag eine zweite Strafanzeige gegen Fuchs angekündigt. Dabei geht es nach SR-Informationen um den Verdacht der Untreue beim Einsatz von Mitarbeitern der Gemeinde. In einer ersten Strafanzeige war Fuchs unter anderem Sachbeschädigung vorgeworfen worden.

Er soll aus politischen Motiven heraus unsachgemäße Baggerarbeiten im Freibad in Auftrag gegeben haben. Dabei wurde eine Beckenwand teilweise eingerissen. Fuchs hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und auf einen entsprechenden einstimmigen Beschluss des Gemeinderates verwiesen.

Leitender Mitarbeiter abgemahnt

Wie der SR erfahren hat, wurde in diesem Zusammenhang inzwischen ein leitender Mitarbeiter der Gemeinde vom aktuellen Bürgermeister Jochum abgemahnt. Er hatte das geforderte Bodengutachten zur Klärung der hohen Wasserverluste im Bad nicht in Auftrag gegeben und Fuchs offenbar falsch informiert.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 09.03.2025 berichtet.


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