Deutsche Polizeigewerkschaft Saarland fordert bessere Ausrüstung

Deutsche Polizeigewerkschaft Saarland fordert bessere Ausrüstung

Mit Informationen von Denise Friemann   15.04.2025 | 19:57 Uhr

Verbesserungen bei der Schutzausrüstung und der digitalen Infrastruktur sowie Fortbildungsmöglichkeiten: Das sind nur einige Forderungen der Deutschen Polizeigewerkschaft Saarland. Das Land brauche eine echte Investitionsoffensive, sagt Landeschef Sehn.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) im Saarland hat viele Kritikpunkte – ein Positionspapier listet erhebliche Mängel bei der digitalen Infrastruktur, Schutzausrüstung, Fortbildungsmöglichkeiten und der baulichen Ausstattung der Dienststellen.

„Unsere Kolleginnen und Kollegen im Saarland reißen mit ihrem Engagement viel raus – aber in vielen Bereichen ist die technische Ausstattung veraltet und Kriminelle sind meist besser ausgerüstet“, lautet das Urteil von DPolG-Landeschef Markus Sehn. Das Land brauche jetzt eine echte Investitionsoffensive bei Ausstattung und Technik. 

Video [aktueller bericht, 15.04.2025, Länge: 2:43 Min.]
Deutsche Polizeigewerkschaft Saarland fordert bessere Ausrüstung

Schutzausrüstung und Digitalisierung

Die Hauptschwäche bei der Ausrüstung der Polizisten ist nach Einschätzung von Sehn die Erste Hilfe. Durch die Veränderung der Lage auf der ganzen Welt, beispielsweise vermehrte Anschläge und Angriffe auf Polizisten, müsse auch die Polizei besser ausgerüstet und vorbereitet sein.

Dafür brauche es mehr Geld, sagt Sehn. Das könnte seiner Meinung nach aus dem Landeshaushalt, aber auch aus dem neuen Sondervermögen des Bundes kommen. Der Landeschef warnt davor, die Probleme weiter zu vertagen.

„Sicherheit entsteht nicht durch warme Worte, sondern durch konkrete Maßnahmen. Wer eine leistungsfähige Polizei will, muss investieren, auch wenn der Landeshaushalt knapp bemessen ist.“

Video [aktueller bericht, 16.04.2025, Länge: 3:53 Min.]
Deutsche Polizeigewerkschaft Saarland fordert bessere Ausrüstung

Innenministerium sieht Polizei gut aufgestellt

Der Staatssekretär des saarländischen Innenministeriums, Torsten Lang, sieht das anders. Man sei sowohl bei der Ausrüstung als auch bei der Digitalisierung gut aufgestellt. Beim Thema Digitalisierung widerspricht DPolG-Landeschef Sehn. Zwar sei schon einiges dahingehend passiert, beispielsweise gebe es jetzt Kameras in Streifenwagen. Aus Sicht der Gewerkschaft geht es aber zu langsam.

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau auf SR 3 Saarlandwelle am 15.04.2025 berichtet.


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