Corona-Hilfen müssen teils zurückgezahlt werden

Viele im Saarland müssen Corona-Soforthilfen zurückzahlen

Christoph Borgans   18.07.2024 | 18:45 Uhr

Die Corona-Soforthilfen sollten schnell und unbürokratisch sein. Schon am Anfang der Pandemie im März 2020 konnte man sie beantragen. Aber nun müssen viele Empfänger die Gelder zurückzahlen. Auch im Saarland sind Tausende betroffen.

Fast jeder dritte Empfänger der Corona-Soforthilfen im Saarland muss sie ganz oder teilweise zurückzahlen. Das ist das bisherige Ergebnis der Überprüfungen im Saarland.

Wie das Wirtschaftsministerium auf Anfrage des SR hin mitteilte, sind etwa ein Fünftel der 17.000 ausgezahlten Hilfen überprüft worden. In 31 Prozent der Fälle kam es dabei zu Rückzahlungen oder Rückforderungen. In sieben Prozent der Fälle wurde sogar Anzeige wegen Subventionsbetrug gestellt.

Video [aktueller bericht, 18.07.2024, Länge: 3:07 Min.]
Kleinunternehmer kritisieren Unklarheiten über Rückzahlung der Coronahilfen

Rückzahlungen in Höhe von 8,5 Millionen Euro

Insgesamt waren im Saarland rund 137 Millionen an Landes- und Bundesmitteln als Soforthilfen ausgezahlt worden. Die Überprüfungen haben nach Angabe des Wirtschaftsministeriums bisher zu 8,5 Millionen Euro an Rückzahlungen geführt.

Laut Roland Maul von der Steuerberaterkammer des Saarlandes gehen viele der unberechtigten Anträge allerdings auf ein Missverständnis zurück. Am Anfang seien die Bedingungen der Hilfe unklar formuliert gewesen. Viele Solo-Selbstständige hätten deswegen fälschlicherweise gedacht, dass die Hilfen nicht nur für Betriebsausgaben, sondern auch für Lebenshaltungskosten genutzt werden könnten.

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 18.07.2024 berichtet.


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