Conradt fordert Abschaffung der Grenzkontrollen
Der Saarbrücker Oberbürgermeister Conradt will rechtlich prüfen lassen, ob stationäre Grenzkontrollen durchgeführt werden dürfen. Er beruft sich dabei auf das „Saarbrücker Abkommen“ von 1984. Die derzeitigen Kontrollen sollen nach seinem Willen wieder abgeschafft werden. Außerdem plädierte Conradt für die Schaffung einer Eurometropole Saarbrücken.
Lange vor dem Schengen-Abkommen, im Sommer 1984, hatten der damalige französische Präsident François Mitterand und Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) ein Abkommen zur Abschaffung stationärer Grenzkontrollen getroffen, das als „Saarbrücker Abkommen“ in die Geschichte einging.
Starke deutsch-französische Allianz
Das Abkommen sah vor, dass es nur noch Sichtkontrollen bei fließendem Verkehr geben sollte, Fahrzeugkontrollen nur in Einzelfällen. Vor diesem Hintergrund hat der Oberbürgermeister von Saarbrücken, Uwe Conradt (CDU), eine rechtliche Prüfung der derzeitigen stationären Grenzkontrollen angekündigt.
Conradt forderte beim deutsch-französischen Empfang am Dienstagabend im Saarbrücker Rathausfestsaal erneut die Abschaffung der derzeitigen Kontrollen. Die Menschen in der Region könnten eine starke deutsch-französische Allianz eingehen und verhindern, dass Grenzen sinnlos dicht gemacht würden.
Zahlreiche Unterstützer
Conradt sprach von einem Ballungsraum von insgesamt 1,5 Millionen Menschen, die ein starkes politisches Gewicht gewinnen könnten, wenn sie sich zusammentun. Als Oberbürgermeister schlug er eine Eurometropole Saarbrücken vor, die diesen Ballungsraum vereint, und Saarbrücken als deutsch-französische Hauptstadt.
Dazu haben Conradt und der Saargemünder Bürgermeister Marc Zingraff am Dienstag eine Resolution unterzeichnet. Zahlreiche weitere deutsch-französische Institutionen schlossen sich bei der Feier spontan an.
Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 22.01.2025 berichtet.