Handy-Warnsystem im ersten Jahr schon mehrfach im Einsatz
Ein Jahr nach dem offiziellen Start hat sich die Katastrophen-Warnmeldung ohne App auf dem Handy, genannt Cell Broadcast, bewährt. Im Saarland kam sie bislang fünfmal zum Einsatz.
Heute vor einem Jahr ist das Saarland mit Blick auf Katastrophenwarnungen für die Bevölkerung im 21. Jahrhundert angekommen: Das Cell Broadcast-System, die Warnung vor Katastrophen per Handy ohne eine spezielle App, ging am 23. Februar 2023 offiziell an den Start. Im Probebetrieb war es schon seit Dezember 2022.
Die Einsätze
Seither kam das System – neben den Proben am Warntag – auf fünf Einsätze:
- 7. Juli 2023: Geruchsbelästigung in Merchweiler und Umgebung durch einen Brand
- 23. Juli 2023: Entschärfung einer Weltkriegsbombe in Saarbrücken-Malstatt
- 3. Januar 2024: Hochwasserwarnung für die Blies in Ottweiler
- 16. und 17. Januar: Extremes Glatteis im Saarland und in Rheinland-Pfalz
Das saarländische Innenministerium zeigt sich mit Cell Broadcast, das über das Modulare Warnsystem (Mowas) in den „Warnmittelmix“ eingebunden ist, durchaus zufrieden. Beim letzten Warntag im September vergangenen Jahres hätten laut einer Befragung rund 75 Prozent der Menschen angegeben, eine Warnung über Cell Broadcast auf ihr Handy bekommen zu haben. 2022 lag dieser Wert noch bei 53 Prozent.
Ausbau des Sirenennetzes geht weiter
Nachdem der erste Warntag gravierende Defizite beim Bevölkerungsschutz aufgezeigt hatte – unter anderem waren viele Sirenen defekt – hatte das Saarland, genau wie andere Bundesländer, kräftig investiert. „Mowas funktioniert zuverlässig und wird zudem ständig weiterentwickelt und gehärtet“, teilte das Ministerium auf SR-Anfrage mit.
Was die Sirenen betrifft, treibt die Landesregierung die Optimierung des Netzes in den Gemeinden weiter voran. 3,03 Millionen Euro Förderung von Bund, Land und Gemeinden stehen dafür zur Verfügung. Bis Ende des Jahres soll eine Flächenabdeckung von 90 Prozent erreicht werden.