Weg für Abriss des Saarbrücker Finanzamtes ist frei
Das denkmalgeschützte Saarbrücker Finanzamt soll neuen Bürogebäuden weichen. Das Kulturministerium hat den Weg dafür nun freigemacht. Dabei sind die Pläne höchst umstritten, vor allem unter Denkmalschützern.
Das denkmalgeschützte Finanzamt am Saarbrücker Stadtgraben darf abgerissen werden. Am Mittwoch hat das Kulturministerium dem Abriss-Antrag des Finanzministeriums zugestimmt.
Damit ist der Weg frei für einen möglichen Investor, der – so der Plan der Landesregierung – nach einer Konzeptvergabe am Standort in prominenter Lage neue Bürogebäude errichten soll. Aus dem Verkauf des Geländes hofft man auf eine signifikante Summe.
Scharfe Kritik von Denkmalschützern
Denkmalschützer hatten das Vorgehen scharf kritisiert. Einerseits wegen des historischen Wertes des Gebäudes, das ähnlich große Bedeutung habe wie der Pingusson-Bau. Vor allem aber gab es Kritik am Verfahren. Das Kulturministerium hatte nämlich die Entscheidung über den Abriss dem eigentlich zuständigen Landesdenkmalamt entzogen und bei sich angesiedelt.
Das ist zwar gesetzlich zulässig, schaffe aber einen Präzedenzfall für den Umgang mit denkmalgeschützten Gebäuden, so der Landesdenkmalrat. Auch die bundesweite Stiftung Denkmalschutz hatte angesichts des Vorgehens von einem Skandal und Armutszeugnis gesprochen.
Dennoch können nun die genauen Planungen über den Abriss beginnen.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 11.07.2024 berichtet.