Welker klagt gegen seinen früheren Arbeitgeber GIU
Der ehemalige Chef der Saarbrücker Wirtschaftsförderungsgesellschaft GIU und Ex-Stadionmanager Martin Welker klagt in zwei Verfahren gegen seinen Ex-Arbeitgeber. Es geht um rund eine halbe Million Euro. Zudem wehrt er sich gegen seine Entlassung.
Vor rund zehn Tagen hat die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass sie gegen den ehemaligen GIU-Chef Martin Welker Anklage wegen Korruptionsverdacht erhoben hat. Welker selbst klagt nun ebenfalls, und zwar gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber.
Wie das Landgericht dem SR auf Anfrage mitteilte, fordert Welker mit seiner Rechtsanwaltsgesellschaft von der GIU ausstehende Honorare in Höhe von rund 450.000 Euro sowie "beträchtliche Zinszahlungen".
Die GIU hatte diese Summe einbehalten, weil Welker keine ordnungsgemäßen Belege für seine Tätigkeit vorgelegt hatte. Zuvor hatte sie rund zwei Millionen Euro Honorar gezahlt, das Welker über Jahre nicht geltend gemacht hatte. Grundlage für diese Zahlung war ein einstimmiger Beschluss des GIU-Aufsichtsrates, der sich mit Welker auf diese Summe geeinigt hatte.
Versäumnisurteil bei Kündigungsklage – Einspruch von Welker
In dem zweiten Verfahren vor dem Landgericht will Welker seine Weiterbeschäftigung bei der GIU erreichen. Welkers Geschäftsführervertrag war im April 2023 außerordentlich gekündigt worden, nachdem unter anderem Korruptionsvorwürfe gegen ihn erhoben worden waren. Gegen seine Kündigung hatte Welker zunächst vor dem Arbeitsgericht geklagt, das ihn aber an das Landgericht verwies.
Dort sollte nach Angaben des Gerichts im November eine mündliche Verhandlung stattfinden, zu der Welker aber nicht erschienen sei. Daraufhin habe die zuständige Zivilkammer des Landgerichts ein sogenanntes Versäumnisurteil gefällt und Welkers Klage abgewiesen. Gegen diese Entscheidung habe Welker nun Einspruch eingelegt. Wann darüber entschieden wird, sei noch unklar.
Verfahren wegen Bestechlichkeit
Die Staatsanwaltschaft hatte Welker und einen Bauunternehmer aus Eppelborn kürzlich wegen Bestechung beziehungsweise Bestechlichkeit angeklagt. Welker soll von dem befreundeten Unternehmer beim Bau des Ludwigsparkstadions mit rund 390.000 Euro geschmiert worden sein.
Das Geld war bei einer Hausdurchsuchung in bar auf dem Dachboden in Welkers Privathaus gefunden worden. Es befand sich in einem Koffer mit Welkers Initialen. Welker bestreitet die Korruptionsvorwürfe. Das Geld habe sein Freund ohne sein Wissen auf dem Dachboden deponiert.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 31.01.2025 berichtet.