Urteil in Betrugsprozess zu Coronatestzentren erwartet

Ehemaliger Betreiber von Coronatestzentren zu mehreren Jahren Haft verurteilt

Thomas Gerber   02.12.2024 | 12:49 Uhr

Der ehemalige Betreiber von zwei Coronatestzentren in St. Ingbert ist des schweren gewerbsmäßigen Betrugs schuldig gesprochen worden. Er muss mehrere Jahre ins Gefängnis. Zwei weitere Personen wurden wegen Beihilfe zu Bewährungsstrafen verurteilt.

Im Prozess um den Millionenbetrug in zwei ehemaligen St. Ingberter Coronatestzentren hat das Landgericht die drei Beschuldigten zu den erwarteten Strafen verurteilt.

Der Betreiber der Zentren und Hauptangeklagte wurde des schweren gewerbsmäßigen Betruges schuldig gesprochen. Das Gericht verhängte gegen den 24-Jährigen eine Freiheitsstrafe von vier Jahren und neun Monaten und bewegte sich damit am oberen Ende des in einem Deal vereinbarten Strafmaßes.

Mitangeklagte zu Bewährungsstrafen verurteilt

Gleichzeitig bleibt der Haftbefehl bestehen. Der Beschuldigte habe während des Prozesses keine "durchgreifende Reue" gezeigt und es bestehe weiterhin Fluchtgefahr. Er habe mit seinen Betrügereien eine allgemeine gesellschaftliche Notlage ausgenutzt und die öffentlichen Kassen geplündert.

Die beiden Mitangeklagten wurden wegen Beihilfe zu Bewährungsstrafen von einem Jahr und vier Monaten beziehungsweise einem Jahr und fünf Monaten verurteilt.

Rund 900.000 Euro Schaden

Das Gericht war zu dem Ergebnis gekommen, dass von den insgesamt rund 150.000 gegenüber der KV abgerechneten Coronatests lediglich 15.100 tatsächlich durchgeführt worden waren.

Den dadurch entstandenen Schaden hatte die Staatsanwaltschaft auf knapp 900.000 Euro beziffert. Davon hat der 24-Jährige zwischenzeitlich etwa 600.000 Euro wieder gutgemacht. Bei einer Hausdurchsuchung wurde unter anderem ein italienischer Luxussportwagen sichergestellt.

Über dieses Thema hat auch die SR info-Rundschau im Radio am 02.12.2024 berichtet.


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