Erneute Razzia wegen Betrugs in Coronatestzentren

Weitere Razzia wegen Betrugs in Coronatestzentren

Thomas Gerber / Onlinefassung: Sandra Schick   21.11.2024 | 13:23 Uhr

Im Zusammenhang mit Betrügereien in ehemaligen Coronatestzentren hat es im Saarland noch eine weitere Razzia gegeben. Objekte im Regionalverband Saarbrücken, im Saarpfalz-Kreis, in Neunkirchen und in St. Wendel wurden durchsucht.

Erst vor rund einer Woche hatte es eine Großrazzia im Saarland zu umfangreichem Betrug in Coronatestzentren gegeben. Am Mittwoch war es wieder soweit.

Wie die Staatsanwaltschaft dem SR bestätigte, sind im Regionalverband Saarbrücken, im Saarpfalz-Kreis sowie in den Kreisen Neunkirchen und St. Wendel insgesamt fünf Objekte durchsucht worden.

Drei beschuldigte Männer

Beschuldigt seien insgesamt drei Männer im Alter von 33, 37 und 58 Jahren, in deren Wohn- und Geschäftsräumen umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden sei.

Sie sollen bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) mehr Coronatests abgerechnet haben, als tatsächlich durchgeführt worden waren. Insgesamt habe die KV an die drei Beschuldigten rund drei Millionen Euro ausgezahlt, was einer Viertelmillion Tests entsprechen würde. Wie viele davon tatsächlich stattgefunden haben, ist unklar.

Aktuell geht die Staatsanwaltschaft von einem Gesamtschaden im sechsstelligen Bereich aus. Bei der Razzia wurden entsprechende Vermögenswerte sichergestellt.  

50 Betrugsverfahren mit Coronatestzentren

Insgesamt laufen im Saarland rund 50 Betrugsverfahren gegen 180 ehemalige Betreiber und Mitarbeiter von Coronatestzentren. Diese Verfahren werden nun Zug um Zug abgearbeitet. Es ist mit weiteren Razzien zu rechnen.

Millionenbetrug in St. Ingbert

Ein anderes Strafverfahren in Sachen Coronatestbetrug steht vor dem Landgericht kurz vor dem Abschluss. Der Betreiber zweier Testzentren in St. Ingbert soll innerhalb weniger Monate fast eine Million Euro zu viel von der Kassenärztlichen Vereinigung kassiert haben. Trotz eines Geständnisses droht dem 24-Jährigen eine Freiheitsstrafe von circa viereinhalb Jahren.

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau im Radio am 21.11.2024 berichtet.


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Freunde als Zeugen vernommen
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Beweise nicht ausreichend
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