So geht sicheres Grillen – Tipps von der Feuerwehr
Feiertag und bestes Wetter – bei dieser Kombination wird es vermutlich überall im Saarland nach frisch Gegrilltem duften. Brutzeln im Freien birgt aber auch Gefahren. Wir verraten, wie beim Grillen nichts schief geht.
Begonnen hat die Grillsaison im Saarland schon längst – aber allzu oft dürfte der Schwenker sich nicht gedreht haben. Das Wetter war doch sehr wechselhaft, viel Regen und teilweise ja sogar noch Schnee. Mit dem Abschied des Aprils verabschieden sich auf jeden Fall die frostigen Temperaturen.
Wer plant, am Feiertag etwas auf den Grill zu legen, sollte aber aufpassen, warnt Torsten Milkovic, Pressesprecher der Völklinger Feuerwehr: "Ich will keinem den Spaß verderben, aber verschiedene Sachen sind nicht ungefährlich."
In Deutschland passieren laut Milkovic jedes Jahr Tausende Unfälle beim Grillen. Und auch, wenn es im Saarland dazu keine Statistik gibt, die Zahl der Grillunfälle hier sei hoch, sagt er aus Erfahrung.
Finger weg von flüssigen Brandbeschleunigern
Laut Milkokvic verletzten sich die meisten Menschen beim Verwenden von Brandbeschleunigern. Deswegen warnt der Fachmann vor Spiritus, hochprozentigem Alkohol und anderen flüssigen Stoffen, auch wenn sie zugelassen sind. "Flüssigkeiten kann man aus Versehen verschütten", sagt Milkovic. "Dann gerät etwas in Brand und man merkt es nicht."
Deswegen empfiehlt der Feuerwehrmann Anzündhilfen in fester Form, wie etwa Zeitungspapier oder Eierkartons. Aber es gebe auch andere Ursachen für Grillunfälle. So hätten in Völklingen etwa defekte Schläuche an Gasgrills für Unfälle gesorgt.
Wie und wo man den Grill sicher aufstellt
Wichtig ist aber auch die Platzierung des Grills – steht er zu nah an einer Hauswand, kann die Dämmung in Brand geraten, zu nah am Mülleimer kann auch gefährlich sein. "Den Grill anzünden sollte man idealerweise zu Hause", sagt Milkovic. "Auf öffentlichen Geländen ist ausgeschildert, wenn das Grillen erlaubt oder verboten ist."
Für einen sicheren Grillspaß sollte man den Grill am besten kippsicher aufstellen, im Windschatten und in sicherer Entfernung von brennbaren Materialien wie Stühlen, Kleidungsstücken und Bäumen. "Am besten sollte der Grill zwei bis drei Meter frei stehen – und immer auf feuerfestem Untergrund", ergänzt der Experte. Wer es besonders eilig hat, sollte lieber auf einem Gasgrill sein Essen zubereiten. "Der ist in zehn Minuten betriebsbereit."
Nachfeuern kann gefährlich werden
Grillt man auf Holzkohle oder mit Holz, dauert es natürlich etwas länger. Bevor man das Grillgut auf den Rost legt, sollte die Kohle gut durchgeglüht sein. Erkennen kann man das daran, dass sich auf der Kohle eine weiße Ascheschicht bildet. Je nach Grill kann das bis zu einer Stunde dauern.
Hat man erst einmal eine schöne Glut, sollte man laut Milkovic auch nicht mehr mit irgendwas nachfeuern. "Wegen der Grundhitze, die schon vorhanden ist, kann es ansonsten zu einer Stichflamme kommen." Je nach Temperatur entstünden zudem entzündliche Gase und es könne zu einer ungewollten Gas-Brandwolke über dem Grill kommen.
Wer übrigens mit dem Gedanken spielt, beim Grillen gerade noch Äste aus dem Garten zu verbrennen, der sollte die möglicherweise starke Rauchentwicklung bedenken. Und Tannenzweige sollten auf keinen Fall verbrannt werden, denn das Harz im Feuer sei ungesund, es könnten sich giftige Stoffe entwickeln.
Ebenso nicht auf den Grill, sondern besser ins Glas, gehören Whiskey oder Bier. "Den Alkohol lieber zum Marinieren benutzen, als ihn drüber zu kippen", sagt der Feuerfachmann.
Immer ein Löschmittel parat haben
Auch wichtig ist, dass der Grill immer beaufsichtigt wird und man zur Sicherheit immer ein Löschmittel parat hat – hier eignen sich laut Milkovic zum Beispiel eine Löschdecke, ein Feuerlöscher oder ein Eimer Sand. Zudem sollten Kinder nicht den Grill bedienen, betont der Feuerwehrmann. Außerdem sollten auch die äußeren Umstände mit einbezogen werden: "Bei starkem Wind sollte man auf Funkenflug achten", ergänzt Milkovic.
Sollte es doch einmal zum Brand kommen, gilt: "Zuerst kann man eigene Löschversuche unternehmen, mit einer Löschdecke, Sand, einem Feuerlöscher und je nach Grillgut – wenn kein Fett im Spiel ist – auch mit Wasser", sagt Milkovic. "Gasflaschen sollte man abdrehen, wenn man gefahrlos drankommt."
Wenn man selbst nichts ausrichten kann, dann sofort die Feuerwehr rufen. Gerät eine Person in Brand, sollte man diese mit einer Decke bedecken. Danach sofort betroffene Stellen kühlen.
Feuer nach dem Grillen gründlich löschen
Ist das Essen gegrillt, sollte man auch dafür sorgen, dass das Feuer gelöscht wird. Fürs Essen und Abkühlen sollte man daher genug Zeit einplanen. Wer auf Gas grillt, kann einfach die Flasche ab- oder die Ventile zudrehen. Holzkohle müsse man jedoch kontrolliert ausglühen lassen. Bei Aluschalen sei es wichtig, so lange zu warten, bis die Schale kalt ist. Notfalls könne man restliche Glut auch mit ausreichend Sand abdecken.
Mit ein paar Regeln gelingt die Grillfeier gefahrlos. Leckere Grill- und Schwenkrezepte gibt's zum Beispiel hier.