Wie geht es den saarländischen Tafeln?

Viele Tafeln im Saarland sind komplett ausgelastet

Carla Kraemer   13.12.2024 | 18:00 Uhr

Die Tafeln sind am Limit. Zu viele Bedürftige, zu wenig Kapazitäten: Rund 60 Prozent der Tafeln in Deutschland müssen den Angaben zufolge aktuell die Ausgabe von Lebensmitteln reduzieren. Auch bei vielen Tafeln im Saarland ist die Situation angespannt.

In Deutschland haben immer mehr Tafeln Probleme, ihre Kunden zu versorgen. Laut dem Dachverband der Tafeln muss mehr als jede zweite Hilfseinrichtung die Ausgabe von Lebensmitteln einschränken, weil immer mehr Bedürftige kommen. Der Vorsitzende Andreas Steppuhn rief die Politik auf, mehr gegen die hohen Lebenshaltungskosten und die wachsende Armut zu tun.

Viele Tafeln im Saarland nehmen keine Bedürftige mehr an

In Saarbrücken bereitet der Tafel vor allem die finanzielle Situation Sorgen. Zwar würden großzügig Lebensmittel gespendet, sagt die Tafelvorsitzende Alexandra Moser. Dadurch könnten sogar trotz Aufnahmestopp noch weitere Bedürftige aufgenommen werden. Doch die Geldspenden seien in diesem Jahr deutlich zurückgegangen. Das liege daran, dass die Menschen selbst sparen müssten.

In Homburg fehle es dagegen sowohl an Geld als auch an Essen, berichtet Anita Graf-Fischbach von der Homburger Tafel. Seit einem Jahr gebe es deshalb auch einen Aufnahmestopp und eine Warteliste. Grund dafür sei unter anderem auch ein allgemeiner Trend Lebensmittel zu retten, sodass Privatpersonen der Homburger Tafel die Lebensmittel wegnähmen.

Kein Aufnahmestopp in Merzig und Dillingen

In Merzig sei man ebenfalls zu 100 Prozent ausgelastet, einen Aufnahmestopp gebe es aber nicht und auch die Geldspendenbereitschaft sei unverändert, sagt Frank Paqué von der Merziger Tafel. Die Tafel Dillingen kann ebensfalls wieder neue Kundinnen und Kunden annehmen – sie ist vor kurzem in größere Räumlichkeiten umgezogen.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 13.12.2024 berichtet.


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