Erschossene Frau in Sembach: Prozess gegen Ehemann hat begonnen
Er soll seiner Ehefrau mit einem Auto in Sembach aufgelauert, ihren Wagen gerammt und sie dann mit 14 Schüssen getötet haben: Vor dem Landgericht Kaiserslautern hat heute der Prozess gegen einen 57-jährigen Mann begonnen. Angeklagt ist er wegen heimtückischen Mordes.
Im Fall der im Februar erschossenen Frau in Sembach bei Kaiserslautern muss sich ab heute ein 57-jähriger Mann wegen heimtückischen Mordes und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr vor dem Landgericht Kaiserslautern verantworten.
Mit mehreren Schüssen getötet
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, seine 48-jährige Ehefrau bereits mit Tötungsvorsatz am Rand der Hauptstraße in Sembach in einem Wagen aufgelauert zu haben und dann auf sie zugefahren zu sein, um absichtlich einen Zusammenstoß der beiden Fahrzeuge zu verursachen.
Anschließend soll der 57-Jährige aus seinem Wagen ausgestiegen sein und die Frau mit mehreren Schüssen aus einer Pistole getötet haben. Die Waffe soll er sich illegal beschafft haben. Die Obduktion der Leiche ergab, dass insgesamt 14 Mal auf die Frau geschossen worden war, mindestens einer der Schüsse war auch die Todesursache.
Trennungsstreit als Motiv
Als Motiv vermutet die Staatsanwaltschaft einen Trennungsstreit. In dem Fall wäre die Straftat ein Femizid. Als Femizid bezeichnet man die Tötung einer Frau oder eines Mädchens aufgrund ihres Geschlechts. Die Eheleute lebten seit dem Herbst 2022 getrennt. Die 48-Jährige hatte gegen ihren Mann vor Gericht ein Annäherungsverbot erwirkt.
Der Mann sitzt seit der Tat im Februar, die er laut Staatsanwaltschaft bereits im Wesentlichen eingeräumt hat, in Untersuchungshaft. Heute Morgen hat der Prozess gegen ihn begonnen, insgesamt sind neun Prozesstermine angesetzt.