Prozessbeginn: Mann in Saarbrücken über eine Woche gefangen und geschlagen
Zehn Tage lang sollen sieben Personen Ende 2020 einen Mann in einer Art Drogen-WG in Saarbrücken festgehalten und geschlagen haben – offenbar aus Rache, weil er eine der angeklagten Frauen über Monate gestalkt haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft der Gruppe Freiheitsberaubung und gefährliche Körperverletzung vor.
Vor dem Landgericht hat am Montag der Prozess gegen sieben Angeklagte begonnen, die einen Mann insgesamt zehn Tage lang in einer Wohnung in Saarbrücken gefangen gehalten, bewacht und geschlagen haben sollen.
Die Staatsanwaltschaft wirft den drei Frauen und vier Männern gemeinschaftliche Freiheitsberaubung sowie gefährliche Körperverletzung vor.
Opfer soll Angeklagter über Monate nachgestellt haben
Bei der Aktion, die sich Ende 2020 in einer Art Drogen-WG ereignete, soll es sich laut Anklage um einen Racheakt gehandelt haben. Das Opfer soll einer der angeklagten Frauen über Monate nachgestellt und sie gestalkt haben.
Ihr Opfer sollen die Angeklagten unter anderem mit einem Gürtel und einer Machete geschlagen haben. Zudem stach ihm einer der Beschuldigten ein Messer in den Oberschenkel. Zum Prozessauftakt machten die meisten der Beschuldigten keine Angaben zu den Geschehnissen.
Eine damals 19-Jährige bestätigte im Prinzip die Misshandlungen, will aber selbst nur Amphetamin konsumiert und dem Treiben zugesehen haben. Die Polizei zu rufen, war für sie offenbar kein Thema.
Fortsetzung Ende des Monats
Die heute 32 Jahre alte mutmaßliche Auslöserin der Tat erklärte, dass das Opfer ihr das Leben zur Hölle gemacht habe. An den körperlichen Übergriffen sei sie aber nicht beteiligt gewesen.
Der Prozess findet vor der Jugendkammer statt, da zwei der Angeklagten zum Tatzeitpunkt erst 18 beziehungsweise 19 Jahre alt waren. Er wird Ende des Monats fortgesetzt. Dann soll unter anderem das Opfer gehört werden.
Warum der Prozess erst über vier Jahre nach der Tat stattfindet, ist unklar.
Über dieses Thema haben auch die SR info Nachrichten im Radio am 17.02.2025 berichtet.