Saar-Kirchen wollen auch diesen Winter Energie sparen
Nach den guten Erfahrungen im vergangenen Winter setzen die evangelischen und katholischen Kirchen im Saarland auch dieses Jahr ihre Energiesparmaßnahmen fort. Im Winter sollen die Kirchen erneut weniger heizen oder ihre Gottesdienste in Gemeindehäuser verlegen.
Mit Mütze, Jacke und Decke in die Kirche? Wer dieses Jahr einen Gottesdienst in einer der saarländischen Kirchen besucht, muss sich erneut auf kühlere Temperaturen einstellen.
Die evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümer im Saarland und in Rheinland-Pfalz wollen nach einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa auch in diesem Jahr beim Heizen Kosten und Energie einsparen.
Im vergangenen Jahr hatten die Kirchen diese Entscheidung aufgrund der gestiegenen Energiekosten durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gefällt. In der Folge wurde weniger geheizt und die Beleuchtung zurückgefahren. Damit hätten sie überwiegend gute Erfahrungen gemacht, so das Ergebnis der Umfrage.
Deutliche Einsparungen im letzten Winter
Die Maßnahmen aus dem Winterhalbjahr 2022/2023 hätten zu erheblichen Einsparungen an fossilen Energien und damit Treibhausgasen geführt, sagte der Sprecher der Evangelischen Kirche der Pfalz, zu der auch das Dekanat Homburg gehört. Sinnvolle Maßnahmen sollten deshalb auch dieses Jahr beibehalten werden.
Wie die aussehen, entscheiden die Gemeinden selbst. Man gehe davon aus, dass einzelne Gemeinden zum Beispiel erneut ihre Gottesdienste in Gemeindehäuser verlegen.
Nicht nur in den Gotteshäusern auch in der Verwaltung soll es erneut Einsparungen geben, etwa durch Homeofficezeiten für die Mitarbeitenden. Im vergangenen Winterhalbjahr sei der Heiz-Energieverbrauch in den landeskirchlichen Verwaltungsgebäuden in Speyer um mehr als ein Viertel gesenkt worden.
Mit Decken und Kissen zum Gottesdienst
Auch die katholischen Kirchen wollen in diesem Jahr erneut aufs Energiesparen setzen. Das Bistum Speyer, zu dem auch der Saarpfalz-Kreis und Ensheim gehören, empfiehlt ein "verantwortungsbewusstes Temperieren von Kirchen".
Die Pfarreien entscheiden dabei selbst, wie sie die Empfehlungen umsetzen. Sie gehe aber davon aus, dass die Pfarreien im Bistum ihren Gottesdienstbesuchern empfehlen würden, sich warm anzuziehen und Decken sowie Kissen mitzubringen, so eine Sprecherin des Bistums.
Wie hoch die Einsparungen im vergangenen Jahr ausgefallen seien, stehe noch nicht fest. Die entsprechenden Rechnungen lägen noch nicht vor. Ähnlich geht es auch dem Bistum Trier. Eine "belastbare Bilanz" gibt es dort ebenfalls noch nicht. Laut einer Sprecherin sollen die Daten erst 2024 vorliegen.
Weniger beheizte Kirchen im Bistum Trier
Dennoch sind in den Gemeinden des Bistums Trier ebenfalls Einsparungen geplant. Das Bistum hat dafür einen Energiesparratgeber mit Tipps für Kirchen, Gemeindehäuser, Kindertagesstätten und Verwaltungen herausgegeben.
Zudem wurden die Richtlinien zum Energiesparen angepasst. Wie bereits im letzten Jahr ist darin unter anderem vorgesehen, dass pro Pfarreiengemeinschaft maximal zwei Kirchen für Gottesdienste auf Nutztemperatur von elf Grad beheizt werden dürfen.
Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 25.10.2023 berichtet.