Arbeiten der RAG zur Grubenwasseraufbereitung

Im Saarland soll bald mit Grubenwasser geheizt werden

mit Informationen von Mirko Tomic   24.10.2023 | 19:14 Uhr

Grubenwasser ist im Saarland für viele ein Reizthema. Nun soll das ungeliebte Wasser aber bald sinnvoll genutzt werden: Nämlich, um damit Heizwärme zu erzeugen.

Seit dem Ende des Bergbaus im Saarland gibt es immer wieder Streit um das Grubenwasser. Die RAG will die alten Gruben fluten, denn das Abpumpen des Wassers verursacht hohe Kosten. Die Gegner jedoch fürchten Schäden und Umweltverschmutzung, auch Gerichte mussten sich mit dem Thema mehrfach beschäftigen.

Video [aktueller bericht, 24.10.2023, Länge: 3:07 Min.]
Grubenwasser soll Heizwärme liefern

Grubenwasser soll zur Wärmeerzeugung genutzt werden

Jetzt könnte es doch noch eine sinnvolle Nutzung geben: Denn das Wasser ist über 30 Grad warm. Wärme, die genutzt werden könnte, um Haushalte mit Heizenergie zu versorgen.

An der Grube Camphausen läuft bereits ein Projekt. Erstmals soll dort das Grubenwasser industriell zur Energieerzeugung genutzt werden.

Anlage an Grube Camphausen im Bau

Aktuell sind die Arbeiten der RAG an der Grube Camphausen noch in vollem Gange: Dort wird eine Anlage zur Aufbereitung des Grubenwassers gebaut. Dies ist notwendig, damit der Energie-Konzern "Iqony" das Grubenwasser überhaupt energetisch nutzen kann.

Und das funktioniert dann so: Das nach oben gepumpte Wasser wird durch einen Wärmetauscher geleitet und im Kraft-Wärme-Kopplungssystem des daneben liegenden Kraftwerks genutzt. Dort wird Strom eingesetzt, um das warme Grubenwasser auf die für das Fernwärmenetz nötigen 90 Grad Betriebstemperatur zu bringen.

"Iqony"-Geschäftsführerin Anke Langner betonte im SR, dies sei besonders umweltfreundlich: "Grubenwasserwärme ist Umweltwärme und die wird jetzt für das Fernwärmesystem genutzt. Der Standort wird damit grüner."

Anlage soll 2025 ans Fernwärmenetz angeschlossen werden

Rund 18 Millionen Euro sollen insgesamt in die Modernisierung der Energie-Erzeugung in Camphausen investiert werden. Die Bundesnetzagentur fördert das Projekt zudem rund 15 Jahre.

Wenn alles wie geplant läuft, könnte die Anlage im Jahr 2025 an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Dadurch könnten dann rund 750 Haushalte damit versorgt und Schätzungen zufolge mehrere Tausend Tonnen CO2 eingespart werden.

Über dieses Thema berichtet auch der aktuelle bericht am 24.10.2023.


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