Kein Französisch-Unterricht mehr für Polizeianwärter im Saarland
Eigentlich wollen die Polizei im Saarland und Frankreich bei Katastrophenfällen enger zusammenarbeiten. Das haben sie erst kürzlich beschlossen. Gleichzeitig lernen Saar-Polizeianwärter seit Beginn des Wintersemesters kein Französisch mehr in der Ausbildung.
Saarländische Polizeianwärterinnen und -anwärter haben keinen Französisch-Unterricht mehr in der Ausbildung. Nach Angaben des Innenministeriums ist das Wahlpflichtfach seit Beginn des Wintersemesters vom Lehrplan gestrichen – und das, obwohl das Saarland und das Departement Moselle zuletzt angekündigt hatten, bei Katastrophenfällen enger zusammenarbeiten zu wollen.
Dafür gebe es verschiedene Gründe: Durch den wachsenden Anteil an Anwärtern mit Migrationshintergrund sei die Polizei ohnehin schon vielsprachiger geworden. Die unterschiedliche Vorbildung erschwere außerdem einen effektiven Unterricht und im tagtäglichen Einsatz kämen jetzt schon Übersetzer-Apps zum Einsatz.
Interesse an Französisch-Unterricht gesunken
Außerdem sei das Interesse an dem Wahlpflichtfach unter den angehenden Polizisten in den letzten drei Jahrgängen nur sehr gering gewesen. Sprachförderung sei aber weiterhin im Rahmen der polizeilichen Fortbildung möglich.
Die CDU-Fraktion im Landtag kritisiert die Entscheidung des Innenministeriums. Sie will sich deswegen im interregionalen Parlamentarierrat am Mittwoch dafür stark machen, dass ein funktional mehrsprachiger Unterricht etabliert wird. Das sei für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von großer Bedeutung.
Auch in den Schulen wird Französisch offenbar immer unbeliebter: Die Zahl der Schüler, die Französischunterricht haben, geht zurück. Nur noch knapp mehr als die Hälfte hat im vergangenen Jahr die Sprache gelernt. Vor fünf Jahren waren es noch knapp 60 Prozent.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 09.12.2024 berichtet.