Mit Schlauchboot auf der Nied: "Abenteuerlust" wird für drei junge Männer teuer
Während die Hochwasser-Lage am Wochenende überall im Saarland Einsatzkräfte und ehrenamtliche Helfer gefordert hatte, sind drei junge Menschen am Samstag "aus Abenteuerlust" mit einem Schlauchboot auf der Nied geschippert. Die Aktion endete in einem Großeinsatz der Polizei und Feuerwehr – das Boot kenterte. Jetzt müssen die drei Männer zahlen.
Den drei jungen Männern, die am Samstag an und auf der Nied einen Großeinsatz von Rettungskräften und Polizei ausgelöst hatten, kommt ihr Leichtsinn voraussichtlich teuer zu stehen. Wie die Polizei in Saarlouis gegenüber dem SR erklärte, müssen sie nicht nur mit einem Bußgeld, sondern auch mit einer Rechnung im fünfstelligen Bereich rechnen.
Insbesondere die Kosten für den Einsatz von zwei Rettungshubschraubern müssten die Drei aller Voraussicht nach übernehmen. Eine genaue Kostenrechnung liege zwar noch nicht vor. Aber pro Flugminute würden üblicherweise zwischen 50 und 80 Euro fällig. Ein Hubschrauber kreiste allein gut 15 Minuten über einem Baum in der Flussmitte, an den sich einer der Gekenterten geklammert hatte.
Das zusätzliche Bußgeld wegen einer "grob ungehörigen Handlung" zu Lasten der Allgemeinheit dürfte sich jeweils im dreistelligen Bereich bewegen.
Rettungshubschrauber war im Einsatz
Die drei Männer waren am Samstagvormittag mit ihrem Schlauchboot auf der Nied gekentert, die zu diesem Zeitpunkt aufgrund des Hochwassers eine äußerst starke Strömung aufwies. Um sie ausfindig zu machen, hatten die Einsatzkräfte die Rettungshubschrauber Christoph 16 und 66 aus Saarbrücken bzw. Kaiserslautern an die Unfallstelle nach Hemmersdorf gerufen.
Einer der drei Gekenterten konnte sich an einen Baum klammern und wurde später von der Wasserrettung mit einem Boot an Land gebracht. Die beiden anderen konnten sich selbst an Land retten. Auch sie kamen mit dem Schrecken davon.
Gegenüber der Polizei gaben die Drei an, sie seien aus "Abenteuerlust" in ihr Schlauchboot gestiegen, offenbar um die Strömung der Nied zu testen. Die drei sind Anfang 20 und stammen laut Polizei aus dem Kreis Saarlouis.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 22.05.2024 berichtet.