Bouillon zahlt Mehrkosten für Feier beim LSVS
Die Kosten für die umstrittene Geburtstagsfeier zum Siebzigsten von CDU-Innenminister Klaus Bouillon (CDU) in der Landessportschule sind inzwischen "vollumfänglich" beglichen. Dies hat der LSVS-Konsolidierungsberater Blank dem SR mitgeteilt. Die Feier ist Teil der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen sieben der acht LSVS-Präsidiumsmitglieder.
Für ein kalt-warmes Buffet und Getränke für rund 250 Gäste waren Bouillon insgesamt nur 6.500 Euro berechnet worden - 5000 Euro für das Essen und 1500 für die Getränke. Diesen Betrag hatte der Innenminister damals zeitnah nach Erhalt der Rechnungen in Teilbeträgen zeitnah bezahlt.
Bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft stellte sich jedoch heraus, dass es eine interne sogenannte "Pro-Forma-Rechnung" gab, wonach sich die wahren Kosten allein für das Buffet auf mehr als 13.000 Euro beliefen. Den Differenzbetrag - also etwa 6.500 Euro - habe Bouillon bereits im Februar über einen Rechtsanwalt ohne Anerkennung einer Rechtspflicht beglichen. Das erklärte der LSVS-Konsolidierungsberater Michael Blank.
Bouillon beglich auch korrigierte Getränkerechnung
Nach dem Begleichen des Differenzbetrages für das Buffet habe Bouillon auch noch um eine Überprüfung der Getränkerechnung gebeten. Auch diese korrigierte Rechnung habe der Minister inzwischen beglichen. Wie hoch die neue Getränkerechnung war, teilte Insolvenzverwalter Blank allerdings nicht mit. Insgesamt dürfte die Geburtstagsfeier Klaus Bouillon nun rund 15.000 Euro gekostet haben.
Der Minister selbst wollte sich auf SR-Anfrage nicht äußern, da er im Prozess gegen Ex-LSVS-Präsident Meiser möglicherweise als Zeuge aussagen müsse. Gegen Bouillon selbst war nie ermittelt worden.
Präsidiumsmitglieder der Vorteilsgewährung verdächtigt
Rund um die Geburtstagsfeier hat die Staatsanwaltschaft ein Verfahren am Laufen. Beschuldigte sind dabei die LSVS-Präsidiumsmitglieder Klaus Meiser, Eugen Roth, Franz Josef Schumann, Lothar Altmeyer, Udo Genetsch, Karin Nonnweiler und Andrea Pielen-Günther. Sie stehen im Verdacht der Vorteilsgewährung, da sie beschlossen hatten, dass der LSVS die Kosten der Feier zumindest teilweise übernehmen soll.
Über dieses Thema wurde auch in den Hörfunknachrichten vom 04.07.2018 berichtet.