Wie geht es mit der Reaktivierung der Bahnstrecke Homburg-Zweibrücken voran?

Wie geht es mit der Reaktivierung der Bahnstrecke Homburg-Zweibrücken voran?

Mit Informationen von Carmen Bachmann   13.03.2025 | 13:09 Uhr

Zwischen Homburg und Zweibrücken haben die Arbeiten zur Reaktivierung der Bahnstrecke begonnen. Bürgerinnen und Bürger konnten sich am Mittwoch über den Zeitplan für die nächsten Jahre informieren. Zentrale Themen bei der Infoveranstaltung waren der Lärmschutz sowie der Umweltschutz.

Die Bahnstrecke Homburg – Zweibrücken soll Ende 2028 wieder in Betrieb gehen. Über den genauen Zeitplan haben die Deutsche Bahn und die Mobilitätsministerien des Saarlandes und Rheinland-Pfalz am Mittwoch gemeinsam mit Verkehrsverbünden informiert.

Wie geht es mit der Reaktivierung der Bahnstrecke Homburg-Zweibrücken voran?
Audio [SR 3, Moderation: Nadine Thielen/im Gespräch: SR-Reporterin Carmen Bachmann, 13.03.2025, Länge: 02:56 Min.]
Wie geht es mit der Reaktivierung der Bahnstrecke Homburg-Zweibrücken voran?

Kritik an Rodungsarbeiten

Die Strecke zwischen Homburg und Zweibrücken wurde vor über 30 Jahren stillgelegt. Um sie zu reaktivieren, muss einiges getan werden: Ab dem kommenden Jahr wird die Strecke unter anderem elektrifiziert, Bahnhöfe sowie Gleise modernisiert, Parkplätze an den Haltestellen geschaffen und in Einöd entsteht ein neuer Bahnhof. Erste Maßnahmen haben bereits begonnen. So wurden etwa Büsche und Bäume zurückgeschnitten.

Zwei Themen standen bei der Infoveranstaltung besonders im Fokus: Zum einen die Rodungsarbeiten, mit denen schon begonnen wurde und mit denen es im Oktober, nach Ende der Brut- und Setzzeit, nochmal verstärkt weitergehen wird. Viele Anwesende beschrieben diese als ziemlich rabiat.

Anwohner sorgen sich um Lärmschutz

Das andere große Thema war der Lärmschutz. Laut Projektleiter der DB InfraGo AG, Sebastian Ottrembka, sei dieser nicht auf der gesamten Strecke vorgesehen. Es gebe genaue Vorgaben wo, was an Lärmschutz gemacht werden muss und letztlich schlage die Widmung als Bahnstrecke die Bedürfnisse der Anwohnerinnen und Anwohner nach Ruhe, erklärte Ottrembka. Die Bahn hat also gesetzlichen Vorrang.

Gerade die Bewohnerinnen und Bewohner von Schwarzenacker sind aber schon gebeutelt: Die A8 ist nah, die stark befahrene B423 führt durch den Ort und jetzt kommt noch die Bahn dazu.

Regelmäßige Infoveranstaltungen geplant

Fest steht jedoch: Ein Votum der Bürgerinnen und Bürger kann gar nicht mehr viel bewirken. Die Reaktivierung ist beschlossen und hat bereits begonnen. Um Bürgerinnen und Bürger künftig bei der Umsetzung mehr mitzunehmen, soll es jetzt jedes Jahr eine Infoveranstaltung geben, mal in Homburg, mal in Zweibrücken. Außerdem ist eine Mailadresse eingerichtet, unter der Bürger Fragen stellen können: rhz@deutschebahn.com. Die Projektleiter seien zudem jederzeit an den Baustellen ansprechbar.

Chancen der Bahnstreckenreaktivierung für die Region

Homburgs Oberbürgermeister Michael Forster (CDU) betonte die Wichtigkeit des Projekts für die Stadt: "Die Stärkung des Haltepunkts in Homburg wird unseren Bahnhof aufwerten und uns dabei helfen, eine höhere Besucherfrequenz zu erzielen – vor allem, da die Haltepunkte auch in der Nähe touristischer Ziele liegen. Zudem wird der öffentliche Personennahverkehr in unserer Stadt gestärkt", sagte er.

Auch für Mobilitätsministerin Petra Berg (SPD) überwiegen die Vorteile der Reaktivierung – "nicht nur aus klimaschutztechnischer und wirtschaftlicher Sicht, sondern auch für die Ansiedlung neuer Unternehmen und die Attraktivität der Region."

Nächstes Jahr beginnt erster Bauabschnitt

Was den Zeitplan angeht, sollen dieses Jahr im Rahmen der Umweltschutzauflagen noch Haselmäuse und Eidechsen umgesiedelt werden. Ab Herbst wird dann großflächig fertig gerodet und im nächsten Jahr ist der erste Bauabschnitt von Homburg bis kurz vor Schwarzenacker dran. 2027 geht es weiter bis Einöd, 2028 dann bis Zweibrücken und Ende 2028 soll der S-Bahn-Verkehr auf der Strecke aufgenommen werden.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Sendung "Region am Mittag" am 13.03.2025 berichtet.


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