SR-Autor Christian Chang-Langhorst erhielt die Trophäe „TOM“ der englischen Bildhauerin Vanessa Marston. (Foto: SR)

SR-Feature gewinnt TOM-Medienpreis

  04.09.2021 | 12:42 Uhr

Das Hörfunkfeature des Saarländischen Rundfunks „Gestorben wird erst morgen – Wenn Kinder aus dem Leben gehen“ hat den TOM-Medienpreis gewonnen. Die Produktion hat sich in der Kategorie Hörfunk gegen ihre Mitbewerber durchgesetzt.

Alle zwei Jahre wird der Preis von der Deutschen KinderhospizSTIFTUNG in den Kategorien Film, Hörfunk und Print/Online verliehen. Er ist mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 4.500 Euro dotiert.

Enttabuisierung des Themas Tod junger Menschen

SR-Autor Christian Chang-Langhorst reist in seinem preisgekrönten Feature quer durch Deutschland und trifft dabei auf sterbenskranke Kinder sowie Menschen, die sie entschlossen begleiten. Die Produktion gewährt Einblicke in kaum bekannte Orte, an denen Kinder die letzte Phase ihres Lebens verbringen; sie unternimmt den Versuch, das Thema Tod junger Menschen zu enttabuisieren.

Innige Begegnungen

SR-Programmdirektor Lutz Semmelrogge sagte: „Christian Chang-Langhorst gelingt es, die Zuhörerinnen und Zuhörer auf empathische und berührende Weise an das Thema heranzuführen. Dabei zeigt er Momente voller Leben, auch angesichts des Todes. Ich freue mich, dass sein Feature mit dem TOM-Medienpreis gewürdigt wird.“

Eine innige Begegnung mit der zweijährigen Henriette im Kinderhospiz. Eine Verabredung mit Clownin Wilma auf der Kinderkrebsstation. Die Zwillingsschwestern Bisan und Layan, die im Rollstuhl allerhand Quatsch anstellen. 49 intensive Minuten, für die SR-Mitarbeiter Jan Kröger das Sounddesign komponiert und produziert hat. AntenneSaar und Bremen Zwei haben die Langfassung des Beitrags ausgestrahlt, die Kurzfassung von 25 Minuten sendeten SR 3 Saarlandwelle und SR 2 KulturRadio. Zudem ist die Produktion in der ARD Audiothek zu finden.

Die Preisverleihung

Im Düsseldorfer Landtag nahm Chang-Langhorst die Trophäe „TOM“ der englischen Bildhauerin Vanessa Marston entgegen. Sie erinnert an Tom Farwell, den verstorbenen Sohn des englischen Kinderhospizgründers Eddie Farwell. Die Preisverleihung mit der Verkündung der Siegerbeiträge war wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben worden. Christof Lang, Leiter des Landesstudios Süd von n-tv und RTL in München, sprach in seiner Laudatio davon, dass die SR-Produktion der Gefühlsduselei zuvorkäme, und er sprach von einem waghalsigen Versuch: „Das übergroße Ego der Gesunden zu zügeln, das ist Kunst. Zuhören und beobachten, um zu verstehen.“ In der Kategorie Print siegte stern-Redakteur Josef Saller, der Filmpreis ging an Anabell Münstermann aus der ZDF-Redaktion 37 Grad.

Bereits im vergangenen Jahr war das SR-Feature „Gestorben wird erst morgen – Wenn Kinder aus dem Leben gehen“ für eine weitere Auszeichnung, den Kommunikationspreis „…leben bis zuletzt“ der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, nominiert.

Das Feature zum Nachhören

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja