Charles Dumont  (Foto: IMAGO / ABACAPRESS)

Der Durchbruch kam mit "Non je ne regrette rien"

Charles Dumont mit 95 Jahren gestorben

mit Gerd Heger  

Er war einer der letzten großen Chansonkomponisten der Nachkriegsära: Charles Dumont. Für Edith Piaf schrieb er unsterbliche Lieder wie "Non je ne regrette rien", "Les Amants" oder "Mon Dieu" - die weltweit bekannt sind. Auch mit Dalida oder Barbra Streisand arbeitete der immer sehr großzügige Charles Dumont, auch mit Leuten aus Deutschland.

Termin: 26.11.2024 20:03 bis 21:00

Sein Konzert 1985 in Saarbrücken (Foto: SR)
Sein Konzert 1985 in Saarbrücken
La môme Piaf (Foto: imago/AGD)
La môme Piaf

Charles Dumont – mit 95 Jahre gerade gestorben – Komponist unsterblicher Chansons - und einer der letzten Zeugen einer untergegangenen Epoche. Edith Piaf hat er am Ende ihrer Karriere mit pathetischen, großartigen Liedern versorgt – „Non je ne regrette rien“, das stammt von ihm und Michel Vaucaire. Dumont war bis ins hohe Alter ein sehr zugänglicher Mensch, 2013 war er zum Beispiel bei einem Piaf-Tribute-Konzert in New York – und lobte dort die junge ZAZ über den grünen Klee. Auch nicht selbstverständlich für eine solche Größe. Natürlich gibt es in dieser Folge DAS Lied, das ihm selbst den Durchbruch verschafft hat – und Edith Piaf ein Chanson als Testament verschafft hat: „Non je ne regrette rien“. Mit der Berliner Diva Katharine Mehrling war Dumont gut befreundet, sie singt bei ihren Piafkonzerten auch seine Lieder natürlich. Der hat sie auch in Berlin besucht, sie hat sich auf Facebook sehr ergreifend verabschiedet. Und einer seiner letzten Gäste in Paris war der deutsch-georgische Sänger und Schauspieler Vladimir Korneev vor ein, zwei Monaten – im Chanson ein Debütant, den wir hier auch schon vorgestellt haben. Wie gesagt: Dumont war ein sehr offener und großzügiger alter Herr.

Erste Lesung in Deutschland: Céline Righi (l.) mit Tilla Fuchs  (Foto: Christina Tsiakiris / Stiftung Rechtsschutzsaal)
Erste Lesung in Deutschland: Céline Righi (l.) mit Tilla Fuchs

Romane und Popmusik: Céline Righi aus Strasbourg

Mit „Berline“ ("Die Lore") hat sie einen ergreifenden und sehr stimmigen Bergmannsroman geschrieben, Fernand steckt nach einem Grubenunglück unter einer Lore fest – und erzählt sich dabei sein Leben. Ein Debüt, mit dem Céline inzwischen in ganz Frankreich Erfolg hat.

"Für mich war einen Roman schreiben wie den Everest erklimmen, etwas Unerreichbares, das mir Angst machte. Weswegen ich mich zunächst flüchtete in kürzere Formen, das Schreiben von Chansons oder Gedichten." Céline Righi

Inzwischen ist das weitgehend Vergangenheit: Ihr zweiter Roman „Les Choses de la Nuit“ ist eine im Jazzmilieu der 50er angesiedelte hochmusikalische Geschichte – ein bisschen Chet-Baker-Story mit Miles-Davis-Elementen – und fulminant geschrieben – und überall in Frankreich in den Buchhandlungen sehr willkommen. Während Céline Righi weiter auch mit „Berline“ tourt. Lesungen mit Musik und mit ihrem Musik- und Lebenspartner Yann Red bringen sie damit nach ganz Frankreich, auf die großen Literaturmessen - und auch letztens auch erstmals nach Deutschland (ins saarländische Bildstock, der Abend ist nachzuhören in der ARD-Audiothek).

Für immer "la dame brune": Barbara Serf  (Foto: dpa)
Für immer "la dame brune": Barbara Serf

"Ma plus belle histoire d'amour, c'est vous"

Es war am 24. November 1997, dass sich Barbara von der Welt verabschiedet hat. Und sie hat damit ein bisschen den November im Chanson für immer zu einem Barbaramonat gemacht. Die jüdische Pianistin und Chansonsängerin Monique Serf hatte ja sehr lange gebraucht, um der Star zu werden, der mit Chansons wie "L'aigle noir" oder "Drouot" ein fasziniertes Publikum gewann. Das sich vor allem an ihre hypnotischen Liveauftritte erinnert, ob mit ihrem Musical, oder, zwei besonders legendäre Abende, in Bobino 1967 oder in Pantin. Auch heute noch ist sie immer wieder Gegenstand von Hommage-Alben. Das allerneueste kommt von Noëmi Waysfeld. Waysfeld, die bisher mit Klassikaufnahmen oder yiddischen Liedern Ergreifendes auf Bühne und Platte gebracht hat, sie hat mit diesem sehr elegisch arrangierten Orchesteralbum den Barbara-Chansons ganz angemessen wieder Leben eingehaucht – ich nutze jetzt einfach mal den Begriff „congenial“, weil der hier wirklich angemessen ist. Ein sehr zu empfehlendes Weihnachtsgeschenk für alle, die klassisches Chanson lieben.

Egal in welcher Sprache eine Diva: Katharine Mehrling (Foto: Yan Revazov)
Egal in welcher Sprache eine Diva: Katharine Mehrling

Die Lieder in dieser Folge:

  • Clara Ysé Le monde s'est déboublé
  • Antoine Villoutreix Toi & moi
  • Constance Amiot Clash dans le tempo
  • Charles Dumont La cigarette après l'amour
  • Edith Piaf Non je ne regrette rien
  • Charles Dumont & Edith Piaf Les Amants
  • Katharine Mehrling Mon Dieu
  • Sphères Après-midi
  • Céline Righi & Yann Red Sous l'eau (live)
  • Patrick Bruel Drouot
  • Garance Dis quand reviendras-tu? (live)
  • Barbara Ma plus belle histoire d'amour (live)
  • Gérard Dépardieu Une petite cantate
  • Noëmi Waysfeld & Maxime Le Forestier La Dame brune
  • Michel Jonasz Groove baby groove

Der Mann aus der Uckermark

Gewinnender Erzähler eines reichen Lebens: Bastian Bandt (Foto: Thomas Bader)
Gewinnender Erzähler eines reichen Lebens: Bastian Bandt

In der ARD-Audiothek (Link unten) ist das Konzert von Bastian Bandt beim deutsch-französischen SongpoetInnentreffen nachzuhören. Bastian ist einer der Liedermacher, die in Deutschland am meisten unterwegs sind. Seine Musik, eindeutig in der Tradition der großen Ostliedermacher wie Gundermann, den er persönlich kannte, ergreift - seine Geschichten aber gehören untrennbar dazu. Für eine feine Stunde des Nachdenkens und Mitgenommenwerdens.

Zum Nachhören gibt es das RendezVous Chanson in der ARD- Audiothek!

Dienstag keine Zeit gehabt? Pas d' souci! Die Sendungen sind nachhörbar - und zwar in der ARD Audiothek bis jeweils ein Jahr nach der Ausstrahlung. Gerne weitersagen! Und stöbern!

À vos claviers - an Ihre Tastaturen!!

Haben Sie ein Lieblingslied, das wir Ihnen mal wieder spielen können? Fragen zum Chanson damals und heute? Ideen, worüber wir hier in dieser Sendung mal sprechen könnten? Bedürfnis nach Konzertipps in Paris oder hierzulande? Lust, frankophone Künstler*innen einzuladen? Dann schreiben Sie uns unter rendezvouschanson@sr.de.

„…. Salut de la frontière!“

Eine "Mauvaise Reputation" (Brassens), das ist genau das Gegenteil dessen, was dem SR in Sachen „Frankophone Musik“ vorauseilt.

Mehr als 100.000 französischsprachige Titel findet man im Archiv des SR, nirgends in der ARD gibt es so viel frankophone Musik in allen Programmen – Grenzlage verpflichtet.

Dazu mit RendezVous Chanson Deutschlands einzige wöchentliche Sendung mit Interviews, Infos und "Textmusik" aus Frankreich, Québec, Belgien, der Schweiz und Afrika.

„…. Salut de la frontière!“

Gerd Heger, le Monsieur Chanson de la SR, acceuille ainsi ses auditrices et auditeurs chaque mardi (sauf le premier du mois) à 20h depuis 2003 dans RendezVous Chanson, la seule émission hebdomadaire à la Radio allemande qui présente toute la richesse de la chanson francophone.

Les programmes de la SR, notamment SR kultur, sont une véritable plateforme pour la musique francophone en Allemagne. Ils proposent des possibilités interessantes de fidélisation, d‘information et de mobilisation (disques, concerts, …), ceci dans la zone de diffusion transfrontalière (Sarre, Lorraine, Luxembourg) et, depuis 2024, sur les ondes des radios partenaires HR 2 et SWR Kultur (donc de Kassel à Constance et de Fulda à Friedrichsthal en Saare). Puis, par internet et en réecoute pendant un an, partout dans le monde germanophone.

Rendezvous Chanson

Dienstags von 20.03 bis 21.00 Uhr
auf SR kultur - auch per Satellit und im Internet

Das klassische und das aktuelle französische (aber auch belgische, kanadische) Chanson, kurzweilig vorgestellt für ein nicht nur frankophones Publikum. Dazu Hinweise auf Chansonkonzerte in der Region und auf alles Wissenswerte aus dem Bereich des Chanson.

Redaktion: Martin Breher
Moderation: Gerd Heger

Kontakt: rendezvouschanson@sr.de

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