ici et là vom 25. März 2025
Die Themen: Die Folgen der Grenzschließungen, 45 Jahre Azubi-Austausch ProTandem, der Austausch zwischen Verwaltungsleuten im Saarland und in Moselle sowie die Zukunft der Frankreichstrategie.
Sendung: Dienstag 25.03.2025 19.15 bis 20.00 Uhr
Fünf Jahre danach
Die Folgen der Grenzschließungen zu Frankreich
Vor kurzem erreichte den SR ein Satz auf Whatsapp: Nous ne sommes plus bienvenue en Sarre. - Wir sind im Saarland nicht mehr willkommen. Grund für diesen Satz einer Lothringerin sind die aktuellen Grenzkontrollen.
Alles fing aber an mit den Grenzschließungen im ersten Frühjahr der Pandemie. - Was ist da eigentlich genau passiert? Und was sind die Folgen der Grenzschließungen zu Frankreich und Luxemburg? Anke Schaefer hat sich für ici et là umgehört, wie schwer es seitdem ist, Europa zu leben.
45 Jahre ProTandem
Austausch für Azubis nach ganz Frankreich und Deutschland
Nach all den Verletzungen durch die Grenzschließungen und auch durch die weiter andauernden Grenzkontrollen ist es umso notwendiger, dass junge Leute weiterhin über die Grenze ins Nachbarland gehen.
Für Studierende gibt es eine Reihe von Austauschdiensten: pädagogischer Austausch, Deutscher Akademischer Austausch, Erasmus, um nur ein paar zu nennen. Dann gibt es das Deutsch-Französische Jugendwerk, auch für Menschen im Beruf, man muss aber selbst aktiv werden. Für junge Leute in der Ausbildung gibt es seit jetzt 45 Jahren auch ein Angebot: ProTandem.
Das bedeutet einen Aufenthalt von drei Wochen im anderen Land: Eine Woche Tandem und Kultur-Woche, und dann zwei Wochen im Praktikum. Die Sprache müssen die jungen Leute dafür nicht könnten. Und so gut wie alle kehren mit leuchtenden Augen wieder heim.
Frankreichstrategie goes worldwide
Das Saarland und die frankophone Weltfamilie
In diesen Wochen hat die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger die Frankreichstrategie plus vorgestellt. Voriges Jahr erhielt das Saarland als Bundesland, also ohne ein Staat zu sein, den Status als Beobachter in der 300 Millionen-Menschen umfassenden Frankophonie.
Der Landtag will in deren parlamentarischen Versammlung aufgenommen werden, die IHK prüft, ob sie der Frankophonie auf ihrer Ebene beitreten kann. Die Universität des Saarlandes war die erste Hochschule in Deutschland, die in das Netzwerk der Agence Universitaire de la Francophonie aufgenommen wurde, also der universitäre Teil der francophonen Weltfamilie. Die htw saar kam dazu.
Eine, die maßgeblich daran mitgearbeitet hat, ist die Universitätsprofessorin Claudia Polzin-Haumann. Sie ist vergangenes Jahr von Ministerpräsidentin Rehlinger berufen worden, als Expertin Vorschläge für die Weiterentwicklung der Frankreichstrategie des Saarlandes zu machen. Ein Gespräch übers Sprachenlernen und die Vorteile, der frankophonen Weltfamilie anzugehören.
Ein neues Abkommen
Austausch der Verwaltungsbediensteten zwischen Saarland und Moselle
Das Saarland und das Département Moselle haben dieses Jahr ein französisches Austauschprogramm für Verwaltungsbedienstete auf lokaler Ebene aus der Taufe gehoben. Geplant sind etwas Hospitanzen: Verwaltungsmitarbeiter aus Frankreich sollen das föderale deutsche System kennenlernen. Im Gegenzug sollen sich deutsche Landesbedienstete mit dem französischen Verwaltungssystem vertraut machen.
Im Studio sind jetzt David Lindemann, der Chef der Staatskanzlei und Fabien Cueff von der Präfektur in Metz, die davon bereichten, dass bereits der erste Austausch, der von Fabien Cueff über zwölf Wochen hinweg, erste konkrete Ergebnisse gezeitigt hat.
Das Bild ganz oben zeigt Anika Jurisch (Bildquelle: SR/Lisa Huth)
"ici et là"
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Wie ticken unsere Nachbarn in Frankreich oder Luxemburg? Das fragen unsere Korrespondenten, das versuchen wir in Beiträgen, Interviews, Hintergründen oder Reportagen zu ergründen. Dabei spielt das aktuelle Geschehen in Politik, Wirtschaft und Kultur ebenso eine Rolle wie alles, was das "normale Leben" ausmacht.
Die Sendung wird am Tag nach ihrer Ausstrahlung auch für ein Jahr in der SR-Mediathek zum Nachhören bereitgestellt.
Redaktion: Lisa Huth
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