Der Alpen Kollaps

Doku über Olympia 2026 in den Dolomiten

Von Georg Bayerle  

Die Olympischen Winterspiele 2026 sollten anders werden – klimafreundlich und nachhaltig. Doch schon jetzt zeigt sich, dass ein Desaster für die Dolomiten droht: Kunstschnee, Straßenbau und Massentourismus – obwohl der Klimawandel bereits jetzt für Gletscherschmelze, Sturzfluten, Felsabbrüche in den Alpen sorgt. Dabei gibt es durchaus Beispiele, wie Tourismus und Klimaschutz Hand in Hand gehen können. Das ARD Radiofeature zum Thema läuft am 9. März auf SR 2 KulturRadio.

Sendung: Samstag 09.03.2024 9.05 bis 10.00 Uhr

Die Olympischen Winterspiele Milano Cortina 2026 sollten nachhaltig werden, doch schon jetzt zeigt sich, dass ein Desaster für die Dolomiten droht. Neue Kunstschneeanlagen werden aufgestellt und Straßen ausgebaut. In Cortina wird nach jahrelangem Hin und Her wohl eine nagelneue Bobbahn gebaut. Fünf Milliarden Euro könnten für die Olympischen Winterspiele 2026 investiert werden. Es wäre nicht das erste Mal, dass Nachhaltigkeit versprochen, aber nicht eingehalten wird. Warnendes Beispiel sind die „Lost Places“ der letzten Winterspiele in den italienischen Alpen in Turin und Sestriere 2006: Zahlreiche Sportstätten und Gebäude verfallen.

Olympia 2026 wird zur Nagelprobe für den alpinen Tourismus insgesamt. Das Weltnaturerbe Dolomiten ächzt schon jetzt unter den Massen an Besuchern. Naturschönheiten wie die Drei Zinnen oder der Pragser Wildsee müssen regelmäßig wegen Überfüllung geschlossen werden. Der Klimawandel verschlimmert die Lage: Massive Felsstürze und Gletscherabbrüche haben die Alpen in die Schlagzeilen gebracht. Die Gletscherschmelze beschleunigt sich Jahr für Jahr.

Das ARD Radiofeature zeigt an den Vorbereitungen der Winterspielen 2026, was Tourismus für die Alpen bedeuten kann - und wie es besser geht. Lungariü in Südtirol zählt zu den „Bergsteigerdörfern“, genauso wie Ramsau am Rande des Nationalparks Berchtesgaden. Die Orte machen vor, wie ein auskömmlicher Tourismus ohne dauernde technische Eingriffe und Wachstum funktioniert. Was könnte die olympische Bewegung davon lernen? Und könnten die Alpen als Raum mit begrenzten Ressourcen zum Zukunftslabor werden für eine Gesellschaft, die die Transformation zu einem umwelt- und klimafreundlichen Lebensstil bewältigen muss?

(BR)

Der Autor

Georg Bayerle berichtet seit über 20 Jahren für den Bayerischen Rundfunk über die Themen Berge und Umwelt und hat hunderte Reportagen und Filme veröffentlicht. Der gebürtige Günzburger stand mit sieben zum ersten Mal auf der Gehrenspitze in den Tannheimer Bergen, wanderte mit Eltern und Großvater viel im Allgäu und den Lechtaler Alpen und ist als Bergsteiger ständig in den Gebirgen Europas unterwegs. Für seine Verdienste um die Umwelt bekam Georg Bayerle 2018 die Bayerische Staatsmedaille.

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