"Ringen um Vollendung"
6.Matinée der Deutschen Radio Philharmonie
Unter der Leitung von Chefdirigent Pietari Inkinen standen zwei Werke auf dem Programm, die von der Suche nach musikalischer Vollendung geprägt sind: Béla Bartóks 3. Klavierkonzert und Anton Bruckners 3. Sinfonie. Solist des Vormittags war der preisgekrönte Pianist Jean-Efflam Bavouzet.
Deutsche Radio Philharmonie
Pietari Inkinen, Dirigent
Jean-Efflam Bavouzet, Klavier
Béla Bartók
Klavierkonzert Nr. 3
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 3 d-Moll
Als Bartók sein 3. Klavierkonzert schrieb, litt er an Leukämie im Endstadium. Die Vollendung des Konzerts war ein Kampf, den er bis auf die Orchestrierung der letzten 17 Takte gewann. Für Bruckner war das Komponieren zeitlebens ein hartes Ringen – um eigenen Ansprüchen gerecht zu werden, denen der Kritik und des Publikumsgeschmacks. Bruckners Musik strahlt – und polarisiert – bis heute! Zeitlebens galt der Komponist als göttlich begabt oder aber als schräger Kauz. Ausgerechnet Richard Wagner widmete Bruckner seine dritte Sinfonie. Ein Blick in die Partitur hätte diesem gezeigt, dass das von ihm totgesagte Genre der Sinfonie gerade zu neuem Leben erwachte .