Magnum Opus des Comic-Künstlers Craig Thompson
Vor 20 Jahren hat der US-Autor Craig Thompson „Blankets“ veröffentlicht, eine autobiografische Graphic Novel, in der er von seiner nicht immer einfachen Jugend in einer streng religiösen Familie erzählt. Sein neues Werk „Ginsengwurzeln“ ist eine Rückkehr in diese Welt.
Der Band „Ginsengwurzeln“ ist in mehrfacher Hinsicht unter Schmerzen entstanden. Zum einen leidet Craig Thompson seit zehn Jahren unter Schmerzen in den Händen, die das Zeichnen schwierig und unangenehm machen.
Autor erhält Todesdrohungen
Zum anderen erhielt er nach der Ankündigung von „Ginsengwurzeln“, in dem es um chinesische Kultur geht, Todesdrohungen. Auch nach der Veröffentlichung von „Habibi“ hatte Thompson in den USA zum Teil vernichtende Kritiken bekommen, unter anderem wegen „kultureller Aneignung“. Nachdem sich auch sein Verlag von ihm trennte, stürzte der Comiczeichner in eine Krise.
Verbindung herstellen
Thompson sagt, für ihn sei das Schreiben von Comics ein Versuch, Verbindung herzustellen. Und genau das macht „Ginsengwurzeln“. Es nimmt die „kleine“ Geschichte seiner Familie und bindet sie in einen internationalen und historischen Kontext ein.
Erschienen ist er, anders als „Blankets“, über Jahre hinweg als Serie in zwölf Bänden. Diese hat er jetzt noch einmal überarbeitet und mit neuen Seiten ergänzt.
„Ginsengwurzeln“
Aus dem Amerikanischen von Matthias Wieland
Handlettering von Michael Hau
Verlag: Reprodukt
456 Seiten, 39 Euro
ISBN 978-3-95640-434-4
Ein Thema in "Der Morgen" am 30.10.2024 auf SR kultur.