"Wir rechnen nicht mit weiterführenden Beschlüssen"

"Wir rechnen nicht mit weiterführenden Beschlüssen"

Sonja Marx   14.10.2024 | 14:47 Uhr

In Rom treffen sich derzeit die römisch-katholischen Bischöfe der Welt zu einer Synode. SR kultur hat darüber mit Martin Schockenhoff gesprochen, der sich in kirchlichen Reformbewegungen engagiert.

Martin Schockenhoff ist bei der Weltsynode in Rom als Vertreter der Basis der Laien zu Gast, er engagiert sich in kirchlichen Reformgruppen, vor allem bei "Wir sind Kirche" und "Konzil von Unten".

Ihm sind Themen wie die Zulassung von allen Geschlechtern zum Priesteramt, die Abschaffung des Pflichtzölibats sowie eine bessere Aufklärung von Missbrauchsfällen wichtig. Alles Themen, die im Frühjahr von Papst Franziskus von der Tagesordnung genommen und in eine Expertenkommission verwiesen wurden.

Dies sei eine große Enttäuschung für alle Reformer gewesen, so Schockenhoff. Die Themen seien in vielen Gesprächen jedoch trotzdem präsent, die Gründung der Expertenkommissionen sei für den Papst ein "Ausweg" gewesen, um der Empörung der Delegierten zu entgehen.

Im Interview auf SR kultur spricht Martin Schockenhoff über eine mögliche Dezentralisierung der katholischen Kirche in schwierigen Fragen und den länderspezifischen Blick auf Streitthemen.

Er betont für Deutschland die Bedeutung des synodalen Wegs und fordert von den deutschen Bischöfen "mehr Mut". Denn mit Blick auf die Weltsynode rechnet Schockenhoff "realistisch betrachtet" nicht mit progressiven Beschlüssen seitens des Vatikans.

Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" auf SR kultur am 14.10.2024.

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