"Mattheis kann hier Pionierarbeit leisten"
Gestern verkündete Bildungs- und Kulturministerin Christine Streichert-Clivot: Lisa Felicitas Mattheis wird neue kunst- und kulturwissenschaftliche Vorständin der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz. Die versierte Kulturmanagerin könnte insbesondere in der Kunstvermittlung Pionierarbeit leisten, sagt Kulturredakteurin Barbara Renno.
Lisa Felicitas Mattheis, seit sechs Jahren an der Kunsthalle Emden und seit 2022 an der Spitze des Hauses, gilt als versierte Kulturmanagerin, sagt SR kultur-Redakteurin Renno. Das habe sie besonders während der Pandemie unter Beweis gestellt. Zudem genieße sie einen soliden Ruf als Ausstellungsmacherin – eines ihrer letzten Projekte widmete sich dem „Mythos Wald“.
Durch den Wechsel nach Saarbrücken begibt sich Lisa Felicitas Mattheis nun auf kulturpolitisches Terrain, so Renno. Zwar sei sie mit der Stiftungsarbeit vertraut, doch eine Stiftung, die ausschließlich ihren eigenen Satzungen folgt, unterscheide sich von der Arbeit innerhalb einer zwischengeschalteten Kulturpolitik.
Schwerpunkt Vernetzung – Ähnlich wie bei Jahn
Ähnlich wie die Vorgängerin Andrea Jahn setzt Mattheis auf die Vernetzung der unterschiedlichen Häuser: "Damit wurde Jahn im Jahr 2020 als Hoffnungsträgerin präsentiert. Das galt damals als zukunftsträchtiges Projekt", so Renno.
Konkret ging es darum, Austausch, Zusammenarbeit und Synergieeffekte zwischen Einrichtungen wie der Alten Sammlung, dem Deutschen Zeitungsmuseum und der Römischen Villa in Nennig zu schaffen.
Der Rest sei längst Geschichte, sagt die Kulturredakteurin: „Es gab genau eine Ausstellung, die das Thema Vernetzung und Synergien in etwa getroffen hat. Ansonsten kleinere Versuche. Man darf da sehr gespannt sein.“ Mattheis mache zwar einen durchsetzungsstarken Eindruck, habe aber jetzt auch die Politik im Nacken.
Erwartungen an die neue Direktorin
Die Erwartung an Lisa Felicitas Mattheis besteht darin, dass sie ihre Erfahrungen aus der Kunsthalle Emden – bekannt nicht nur für eine ausgezeichnete Kunstsammlung, sondern auch für eine überragende Kunstvermittlung – in ihre neue Arbeit einfließen lässt: „Dort ist ein ganzes Zentrum mit Werkstätten, offenen Ateliers, wo passgenaue Konzepte angeboten werden. Diese Lust und die Leidenschaft für Kunst sollen dort vermittelt werden. Jeder soll die Möglichkeit haben, mit Kunst in Berührung zu kommen, selbst tätig zu werden und Zusammenhänge zu verstehen.“
Das, was dort seit 40 Jahren gelebt werde, sei hier Zukunftsmusik. „Ich hoffe, dass sie das in ihrer DNA hat. Damit kann sie hier Pionierarbeit leisten.“
Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" am 19.12.2024 auf SR kultur.