Antifuchs – Zwischen Kapitalismuskritik und Partyrap
Mit ihrer unverwechselbaren Fuchsmaske, scharfzüngigen Texten und einer Haltung, die gesellschaftliche Normen herausfordert, hat sich die Rapperin Antifuchs in einer Szene, die lange von stereotypen Rollenbildern und männlicher Dominanz geprägt war, ihren eigenen Raum erobert. Ein Porträt von Laura Erbe.
Antifuchs gehört zu den spannendsten Künstlerinnen im Deutschrap. Mit ihrer markanten Fuchsmaske, kompromisslosen Texten und purer Wut hat sie sich trotz zahlreicher Herausforderungen fest etabliert.
Schon seit den frühen Tagen des Deutschraps kämpfte sie sich durch – und das in einer Zeit, in der Frauen oft nur als schmückendes Beiwerk erfolgreicher männlicher Kollegen galten.
Sexismus als ständiger Begleiter
Die Sexismusdebatte war und ist ein ständiger Begleiter in dieser Szene, weiß Antifuchs: „Ich habe vor 10, 15 Jahren angefangen zu rappen. Das war noch eine ganz andere Zeit. Also, wenn man sagt, heute ist Rap sexistisch – nein, du weißt nicht, was Sexismus sein kann.“
Damals spielte das äußere Erscheinungsbild eine überragende Rolle für den Erfolg. Ein Beispiel ist die erste rappende Frau der erfolgreichen Deutschrap-Gruppe Aggro Berlin, Kitty Kat. Ihr Gesicht blieb lange im Verborgenen – weil es laut eigenen Angaben nicht den ästhetischen Vorstellungen des Labels entsprach.
Hass als Antrieb
Für Antifuchs zählt nicht das Äußere, sondern die Botschaft: Mit ihrer Maske tritt sie bewusst abseits oberflächlicher Schönheitsideale in Erscheinung.
Die Rapperin polarisiert innerhalb der Szene, hat aber gelernt, den Hass für sich zu nutzen: „Ich habe es damals so ein bisschen scherzhaft gesagt auf "Love, Weed, Mittelfinger": Auf jeden neuen Hater kommen 100 neue Fans. Und tatsächlich, bis heute kann ich sagen: Diese Rechnung geht auf.“
Antifuchs - „Scheiße Leben, gute Tour“
6. März, Einlass: 19 Uhr
Garage Saarbrücken - Kleiner Klub
Ein Thema in der Sendung "Der Nachmittag" am 04.03.2025 auf SR kultur.