"Savitri/Erwartung": Ein gefeierter Opernabend
Gustav Holst ist sozusagen ein One-Hit-Wonder der klassischen Musik, er ist vor allem für die "Die Planeten" bekannt. Anders im Saarland, wo im im Herbst Holsts "Sita" uraufgeführt wurde. Und nun feiert "Savitri" Premiere, ein Opern-Einakter, der mit "Erwartung" von Arnold Schönberg kombiniert wurde.
"Savitri/Erwartung" ist die starke Geschichte über eine Frau, die in ihrer Beziehung und ihrem Leben scheitert. Die Aufführung in der Alten Feuerwache ist eine starke Regieleistung. Denn die Geschichte besteht aus zwei völlig voneinander unabhängigen Kurzopern, die Regisseur Fabian Sichert beeindruckend dicht zu einem anrührenden Psychodrama macht.
"Savitri" ist ein Einakter von Gustav Holst. Vor dem Hintergrund indischer Mythologie erzählt er von der Braut Savitri, die Stimmen hört, und von ihrem Geliebten. Der Tod tritt auf und es geht auch um eine sagenumwobene Schöpfungskraft.
Die zweite Oper ist "Erwartung" von Arnold Schönberg, ziemlich zeitgleich entstanden. Doch hier lösen sich die Harmonien auf, deuten in die Zerrissenheit der Moderne und erzählen von der Zerrissenheit der Braut. Der junge Dirigent Julius Zeman schafft eine psychologisch ausdeutende Transparenz, die die Farbigkeit der Klänge klar zeichnet.
Ein Abend, der nachklingt
Hanna Larissa Naujoks als Braut begeistert. Geschmeidig und klar im Ton, schauspielerisch in ihrer aufwühlenden Verzweiflung zum Mitleiden präsent, klar artikulierend und vielsagend bis in die Mimik.
"Savitri/Erwartung" wird bei der Premiere am Sonntagabend vom Publikum gefeiert. Es ist ein Opernabend, der sicher noch lange nachklingt: In der Frage, was die Protagonistin in ihrer Beziehung falsch gemacht haben könnte, warum sie scheitert und was wir tun können, uns in dem, was uns wichtig ist, nicht zu verlieren.
Die nächste Vorstellung findet am Samstag, 22. Februar, statt. Weitere Termine folgen im März.
Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" am 17.02.2025 auf SR kultur.