Die Eisspeicherheizung der St. Wendler Sparkasse
Wie können wir möglichst klimaneutral unsere Wohnungen heizen? Das wohl bekannteste und verbreiteste Heizsystem ist die Wärmepumpe. Deutlich ausgefallener: das Heizsystem einer Eisspeicherheizung. Mit Hilfe des Eisspeichers heizt und kühlt beispielsweise die Sparkasse St. Wendel ihr großes Hauptgebäude in der Stadt.
Die Sparkasse St. Wendel heizt ihr großes Hauptgebäude in der Stadt mit einer Eisspeicherheizung. Das Heizsystem besteht aus einer Wärmepumpe, die mit Solar-Luftabsorbern auf dem Dach verbunden ist, und einem Eisspeicher.
Dieser Eisspeicher liegt in der Erde - unter einem Parkplatz. Zu sehen ist lediglich ein Gullydeckel. Doch dieser Eisspeicher ist ziemlich groß: Er ist drei Meter hoch und hat einen Durchmesser von 9,5 Metern. In diesem Eisspeicher sind über 170.000 Liter Wasser enthalten. Hinzu kommen rund fünf Kilometer Leitungen, die spiralförmig angelegt sind. Durch diese Leitungen fließt ein Solegemisch und sie sorgen dafür, dass das Wasser gefriert, bzw. auftaut.
So funktioniert das Prinzip
Heinz-Detlev Puff ist stellvertretender Landesinnungsmeister der Schornsteinfeger im Saarland und er hat die Sparkasse in Bezug auf die Eispeicherheizung beraten. Das Prinzip funktioniere folgendermaßen: „Der Eisspeicher bringt Wasser im Winter zum Gefrieren und durch das Gefrieren wird Energie frei. Das nennt man "latente Abwärme". Im Sommer ist das umgekehrt – der Eisblock schmilzt, Energie wird frei und die Kälte des Wassers wird für die Klimaanlage genutzt.“
Heizung im Winter, Kühlung im Sommer
Das heißt, eine Eispeicherheizung kann man im Winter zum heizen und im Sommer zum kühlen nutzen. In Kombination mit dem Luftabsorber auf dem Dach und der Wärmepumpe funktioniert das gesamte System nahezu klimaneutral. Und für den Notfall nutzt die Sparkasse noch eine konventionelle Heizung.
Auch ein System fürs Eigenheim?
Prinzipiell sei die Eispeicherheizung auch für Privathäuser nutzbar, sagt Puff. Es brauche dafür aber eine entsprechende Belüftungsanlage, die für das Heizen, also auch das Kühlen geeignet sei. "Nur Kühlen oder nur Heizen - da funkioniert das System nicht richtig." Hinzu kommt, dass man auf seinem Grundstück genügend Platz und ein geeignetes Dach für den Luftabsorber hat. Ob sich das im Einzelfall rechnet, sollte man am besten mit einem Energieberater vor Ort klären.
Ein Thema in der "Region am Mittag" am 13.12.2024 auf SR 3 Saarlandwelle
