VSE NET und der Fall eines 88-Jährigen in Illingen

Was tun, wenn man für seinen Alltag weder Internet noch schnellen Glasfaseranschluss, sondern einfach nur den einen guten, alten Festnetzanschluss haben will, der Anbieter diesen Dienst aber abschaltet? Ein Fall aus Illingen.

Internet und Handy gehören für die meisten inzwischen einfach zum Leben dazu. Und doch gibt es im Saarland eine Reihe von Menschen, die fast ausschließlich das Festnetz nutzen und brauchen. Doch was, wenn man plötzlich quasi gezwungen wird, sich zu modernisieren? So geschehen einem 88-Jährigen. Er soll auf Glasfaser wechseln - obwohl er es einfach nicht braucht.

Nur Festnetz bald nicht mehr möglich

Der 88-Jährige aus Illingen hat über VSE NET einen Festnetzanschluss. Damit vertelefoniert er im Monat um die 13 Telefoneinheiten. Er besitzt zwar auch ein Handy, das benutzt er aber nur in absoluten Notfällen. Und Internet ist für ihn gar kein Thema.

20 Euro pro Monat bezahlt der Mann für seinen Festnetzanschluss. Der Vertrag läuft über schlau.com, der Betreiber ist VSE NET.

Mit dem reinen Festnetztelefonieren soll nun bald Schluss sein. Der Rentner hat einen Brief bekommen, mit dem Hinweis, dass er veraltete Technik benutze und er nun in einen neuen Vertrag wechseln möge. Der umfasst dann auch einen Glasfaser-Anschluss - kostet dann allerdings auch mehr als das Doppelte. Für den Rentner ist das zu viel. Er fühlt sich ungerecht behandelt und überrumpelt, denn schon zum 30. September soll sein Anschluss abgestellt werden.

Der Betreiber VSE NET bestätigt den Brief, der offenbar auch an ein paar hundert weitere Kunden im Saarland gegangen ist.

Der Hintergrund

Die alte Technik werde abgeschaltet, da sie nicht mehr den heutigen Sicherheitsstandards entspreche, so die Begründung von VSE NET.

Hinzu kommt, dass sich VSE NET mehr auf gewerbliche Kunden konzentrieren will und sich deshalb aus dem Privatkundengeschäft zurückzieht. Das heißt: Die bisherigen Leistungen werden nicht weiter angeboten. Das Unternehmen weist aber darauf hin, dass die Kunden die Option haben, zu einem anderen Anbieter zu wechseln.

Muss man als Kunde das akzeptieren?

Juristisch könne man in diesem Fall so gut wie nichts tun, sagt Michael Gundall, Telekommunikationsexperte bei der Verbraucherzentrale. Die Kündigung sei rechtlich in Ordnung. Ein Anbieter könne von sich aus einen Vertrag kündigen, zum Beispiel, wenn er - wie in diesem Fall - keine entsprechende Leistung nicht mehr anbieten könne.

Alternative Angebote vergleichen

Aber es gibt natürlich immer Alternativen. Gundall rät, Angebote von anderen Anbietern zu vergleichen. Aber natürlich ist es heutzutage mit den Preisvergleichen so eine Sache wenn man kein Internet nutzt. Für Betroffene, wie im Fall dem 88-Jährigen, dürfte es ohne Hilfe von Familie oder Freunden nicht ganz einfach sein, einen passenden Anschlusstarif zu finden.

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 16.07.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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