Max Planck-Gymnasium in SLS mit eigenem Verkehrskonzept

Schluss mit Verkehrschaos: Saarlouiser Gymnasium erarbeitet eigenes Verkehrskonzept

Reporterin: Lea Kiehlneker / Onlinefassung: Andree Werner   09.10.2024 | 07:56 Uhr

Am Max-Planck-Gymnasium in Saarlouis ist im Rahmen einer Projektwoche ein neues Verkehrskonzept erarbeitet worden. Schüler, Eltern, Schule, Stadt und Landkreis haben dabei zusammengearbeitet.

Morgens um halb acht ist Stoßzeit vor dem Max-Planck-Gymnasium in Saarlouis. An die neuen Regeln müssen sich manche Eltern erst noch gewöhnen: Hier ist jetzt eine Einbahnstraße, direkt vor der Schule sind Halteverbote.

Eigene Haltestelle für Eltern

Straßenschild für die neuen Elternhaltestellen in der Saarlouiser Pavillonstraße  (Foto: Landkreis Saarlouis/David Nicola Schmitt)

Eltern sollen ihre Kinder an der neu eingerichteten Elternhaltestelle ein paar Meter weiter rauslassen. Schülerlotsinnen und -lotsen helfen beim Einweisen. Zum Beispiel Victoria aus der 8. Klasse, die mit orangener Warnweste vor den Fahrradständern steht: "Ich versuch', die Eltern davon abzuhalten, hier zu parken, da hier der Freiraum freibleiben soll, damit die Fahrräder zu ihren Haltestellen können." Denn für die Eltern gibt eine eigens eingerichtete Haltestelle.

Das funktioniert meistens schon ganz gut. Aber noch nicht immer, erzählt Schülerlotsin Lara: "Es gibt halt auch sehr unverschämte Leute, die dann beispielsweise wie vorhin dann einfach die Warnungen komplett ignorieren und einfach parken."

Übergangszeit mit Schülerlotsen

Projektgruppe der Zukunftswerkstatt „Schulwegplanung" am Max-Planck-Gymnasium Saarlouis (Foto: Landkreis Saarlouis/David Nicola Schmitt)
Projektgruppe der Zukunftswerkstatt „Schulwegplanung" am Max-Planck-Gymnasium Saarlouis

Gerade jetzt, wo die Regeln noch sehr neu sind, müssen sie manchen Eltern noch erklärt werden. Deswegen sollen für eine Übergangszeit ab dem Schulstart nach den Herbstferien jeden Tag Schülerlotsen vor der Schule stehen.

Aber schon jetzt könne man einen positiven Effekt erkennen, berichtet Franziska aus der 7. Klasse: "Man merkt morgens, dass sich etwas weniger Verkehr in der Straße befindet, weil es auch eine Einbahnstraße ist."

Einbahnstraße sorgt für mehr Sicherheit

Die meisten Probleme sind nämlich nicht durch den Elternverkehr entstanden, sondern durch den Durchgangsverkehr. Der ist hier vorher in beide Richtungen durchgerollt. Die Einbahnstraße macht den Schulweg jetzt vor allem für diejenigen sicherer, die nicht mit dem Auto unterwegs sind.

Sogar ein vorbeifahrender Radler auf dem Weg zur Arbeit lobt die Maßnahmen: "Ich find' das gut, was ihr da gemacht habt mit der Einbahnstraße, da oben zu sperren."

Auch die meisten Eltern sehen die Regeln positiv. Immerhin wird dadurch der Schulweg ihrer Kinder sicherer. Die müssen dafür ein paar Meter weiter zur Eingangstür laufen als bisher. Kein Problem, findet Niklas aus der 6. Klasse: "Die haben gesunde Beine, die können ruhig laufen."

Ein Thema am 09.10.24 auf SR 3 Saarlandwelle in der Sendung "Guten Morgen" und auf SR kultur in "Der Morgen".


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