Ein Schmuckstück: Der Rosengarten in Welschbach
Seit 45 Jahren gibt es den Rosengarten in Welschbach. Ein Verein kümmert sich ehrenamtlich um die Pflege der 2500 Rosenstöcke und veredelt sogar selbst Rosen. Jede Woche pflegen die Mitglieder mehrere Stunden ihre grüne Oase für die Besucher.
Sophia Loren, Charles de Gaulle und "Die schöne Koblenzerin". Sie alle gibt es im Rosengarten in Welschbach zu sehen und zu riechen. Die kreativsten Namen haben sich die Züchter für ihre unterschiedlichen Rosenarten einfallen lassen. 135 Arten können bei den Welschbacher Garten- und Rosenfreunden bestaunt werden.
Rosengarten mit Ausblick
Die Fahrt nach Welschbach lohnt sich. Hoch oben über dem Ort liegt der Garten ganz idyllisch gelegen im Grünen mit Blick auf den Schaumberg. Die angelegten Beete mit 2500 Rosenstöcken sind von Wiesen umgeben.
All das muss gepflegt werden. Die Arbeit übernimmt ein ehrenamtlicher Verein mit 88 Mitgliedern: die Rosen- und Gartenfreunde Welschbach. Jeden Dienstag und Freitag kommen sie für zwei Stunden zusammen und pflegen den Garten. Besonders in den Sommermonaten fällt jede Menge Arbeit an.
Pflege durch ehrenamtliche Hobbygärtner
Harald Hofmann und Paul Petry sind das Herz und die Seele des Vereins. Sie sind echte Rosenexperten und kennen die Entstehungsgeschichte des Gartens, der 1979 entstand. "Es war ursprünglich eine Pfarrwiese. Das war das Gelände gewesen, wo der Gemeindestier seine Weide hatte“, erzählt Petry.
In den ersten Jahren seien bis zu 1000 Rosen in Eigenzucht nachgezogen worden. "So viel Geld war nicht in dem Verein, dass man gleich zweitausend Rosen kaufen kann, um solch eine Anlage herzustellen.“
Besondere Rosen in Welschbach
Dort wo früher der Stier graste, wachsen heute unterschiedliche und auch besondere Rosen, zum Beispiel die Stacheldrahtrose. Sie blüht nur einmal mit weißen kleinen Blüten. Das Besondere sind aber ihre leuchtend roten Dornen. Die Pflanze sei eine Spielerei, so Hofmann, aber ein echtes Prachtstück zum Anschauen, ergänzt Petry.
Die Vereinsmitglieder zupfen nicht nur Unkraut, mähen Rasen und entfernen Rosenwildlinge, die der Pflanze Kraft rauben, sondern legen auch eigene Beete an. So ergeben zum Beispiel drei Rosenstöcke, drei Salbeipflanzen und selbstgezogene Vergissmeinnicht ein schönes Bild.
Rosen werden selbst veredelt
Vieles haben sich die Hobbygärtner selbst beigebracht und sind zu wahren Rosen-Experten geworden. Das mussten sie auch, denn einen Gärtner gibt es im Verein nicht.
Die richtige Pflege, Anzucht und vor allen das Veredeln, haben Hofmann und Petry über Jahre nur durch Probieren perfektioniert. In einem eigenen Beet werden die jungen Rosen über mehrere Jahre veredelt - auch Okulation genannt.
Jahrelange Erfahrung bei der Rosenzucht
"Der Wildling und das Edelaugen müssen im Höchststand vom Saft sein und dann gelingt diese Okulation", sagt Petry. Auch die Nachttemperatur dürfe nicht unter 12 Grad sinken, sonst gelinge die Veredlung nicht und die ganze Arbeit sei umsonst gewesen. "Wir haben jahrelang alles probiert und wenn es nicht gelungen ist, den Kampf nicht aufgegeben – immer nochmal.“
Besucher aus der ganzen Region
Das ehrenamtliche Engagement wird geschätzt. Aus Worms, Trier, Luxemburg und natürlich aus dem ganzen Saarland kommen Besucher in den Rosengarten. Sie würden viel Zuspruch für ihre Arbeit erhalten. "Die Leute sind auch alle begeistert und sagen dann: Hochachtung vor dem Verein, dass sie das hier machen. Und wenn die dann hören, wie alt wir sind. Ich bin jetzt 83, er ist 85“, sagt Hofmann stolz.
Im Juni lohnt sich ein Besuch des Gartens ganz besonders, denn dann blühen die Rosen in Welschbach in ihrer ganzen Pracht.
Rosengarten in Welschbach
Informationen zum Rosengarten
Der Rosengarten kann jeden Tag besucht werden
Der Eintritt ist kostenlos
Adresse: Forstweg 15, 66557 Illingen
Ein Thema in der Sendung "Bunte Funkminuten" am 17.05.2024 auf SR 3 Saarlandwelle