Saarländische Autorin Maria W. Peter mit neuem Roman
Maria W. Peter aus Schiffweiler ist eine Saarländerin mit französischen Wurzeln. Sie hat schon viele historische Romane geschrieben, die dies- und jenseits der Grenze spielen. Ihr neuestes Projekt ist eine Trilogie über ein Mädchenpensionat an der Mosel.
Veröffentlicht hat die saarländische Autorin Marie W. Peter ihre Bücher jedoch nicht unter ihrem bürgerlichen Namen, sondern unter dem Pseudonym Marie Pierre. „Schwestern im Geiste“, der zweite Teil der Trilogie ist am 14. August auf den Markt gekommen. Zentraler Ort der Handlung: Thionville.
Thionville - eine Stadt mit viel Geschichte
Bis heute ist Thionville eine Stadt mit sehr viel Geschichte, die die Kultur unterschiedlicher Epochen zeigt – fast schon eine Art Mikrokosmos, an dem sich beispielhaft die Entwicklung einer ganzen Region aufzeigen lässt. Diese Vielseitigkeit und auch die gesellschaftlichen Spannungen habe Marie W. Peter schon immer spannend gefunden, sagt sie.
Ihre Trilogie über das Mädchenpensionat an der Mosel spielt in der Reichslandzeit. Und diese Stadt an der Mosel hat noch einen großen Vorteil: den historischen Stadtkern. "Man kann wirklich an den verschiedenen Straßenzügen der Stadt auch diese Geschichte und auch die politische kulturelle Entwicklung der Stadt sehen", sagt Peter.
Marie Pierre
"Schwestern im Geiste"
Heyne Verlag
14.08.2024
PB, 560 Seiten
ISBN: 978-3453-427-235
Preis: 16,00 Euro
Einst war Thionville Zentrum der französischen Stahlindustrie. Inzwischen hat es sich aber zu einem schmucken alten Städtchen gemausert hat. Nach dem Mädchenpensionat, um das es in der Trilogie der Marie Pierre geht, braucht man nicht zu suchen – das ist Fiktion.
Zwischen Fiktion und historischen Begebenheiten
Aber gleich an der Mosel steht noch ein historisches Jungen-Pensionat – und wenig weiter der Belfried, daneben der große Marktplatz und das Gebäude der Touristeninformation, um das Pauline Martin, die Leiterin des Mädchenpensionats immer lieber einen Bogen gemacht hat.
"In der Zeit meines Romans war in diesem Gebäude die Polizeiwache am Marktplatz. Also der Wachtmeister Herr Schroth, der immer wieder eine Rolle spielt in meinem Buch, der hatte da praktisch seinen Sitz."
Verbundenheit zwischen Autorin und Hauptfigur
Und der war, wie wir heute sagen würden, ein echter Unsympath, der von Frauen wenig hielt, erst recht von Alleinstehenden, Berufstätigen. Und Lehrerin Pauline Martin war ihm ein Dorn im Auge.
Maria W. Peter, wie die Autorin aus Schiffweiler mit bürgerlichem Namen heißt, hat, wie ihre Hauptfigur, auch als Lehrerin gearbeitet und weiß, wie anstrengend das sein kann, unterschiedliche Charaktere unter einen Hut zu kriegen - und das auch noch in politisch aufregenden Zeiten. Und deshalb schätzt sie eine Eigenschaft ihrer Hauptfigur ganz besonders: "Sie versucht immer zu verstehen."
Zwischen Liebe, Träumen und Freiheit
Der brandneue Teil 2 dieser spannenden Trilogie über das Leben in unserer Großregion spielt 1911. Es ist die Zeit, als die politischen Spannungen zunehmen, in ganz Europa und auch im Mikro-Kosmos Thionville. Und deshalb geht es auch in diesem neuen Band „Schwestern im Geiste“ nicht nur um viel Gefühl und Liebe, nicht nur um die Wünsche und Träume, Nöte und Sorgen heranwachsender Mädchen und junger Frauen aus vielen Teilen der Gesellschaft. Es geht auch um Freiheit und Unabhängigkeit.
Das Fazit unserer Literaturexpertin:
Ich habe „Schwestern im Geiste“ von Marie Pierre genauso verschlungen wie schon Band 1 dieser Trilogie über eine Zeit, von der wir oft nur wenig wissen. Dieser Roman verschafft uns Einblick in einen Alltag unter engen Vorgaben und zeigt uns, wie Freiheit trotzdem gedacht werden kann. Weil obendrein auch noch ein kleiner Kriminalfall zu lösen ist, macht er dies auch noch auf sehr unterhaltende und spannende Art – und in einer Umgebung, die allemal einen Ausflug wert ist.
Ulli Wagner
Ein Thema in der Sendung "Region am Nachmittag" am 14.08.2024 auf SR 3 Saarlandwelle