Thorsten Jochum (Foto: Heiko Lehmann)

Ein Herz für Tiere - Tierrettung im Saarland

Reporterin: Nadja Schmieding / Onlinefassung: Raphael Klein   14.02.2023 | 09:45 Uhr

Der Saarländer Thorsten Jochum hat ein ganz besonderes Ehrenamt inne - und zwar bei der Tierrettung Saarland. Hier ist er unermüdlich im Einsatz, um Tiere aus allen möglichen Notsituationen heraus zu helfen und zu versorgen.

Ein ganz großes Herz für Tiere - das hat Thorsten Jochum aus Völklingen, der Initiator der Tierrettung Saarland. Ehrenamtlich ist er im Saarland, aber auch in Rheinland-Pfalz und Luxemburg unterwegs, um Tiere aus Notlagen zu retten.

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Hilfe für Tiere aller Art

Allen möglichen Tieren konnte Thorsten Jochum bereits schon aus Notsituationen helfen - darunter Schlangen, Vogelspinnen, Hunde und auch Eichhörnchen. Besonders häufig ist er aber zur Rettung von Vögeln im Einsatz. Ein spektakulärer Fall war zum Beispiel der Fall einer Eule in St. Wendel. Die sei in einem Garten auf einem Igel gesessen - ganz starr, erinnert sich der Tierretter.

Eigentlich kommt Thorsten Jochum aus dem Rettungsdienst für Menschen, und das hilft ihm heute auch bei der Rettung von Tieren.

Angefangen hat alles, als der Hund seiner Tochter 2013 unter tragischen Umständen in einer Pension gestorben war. Damals habe er sich gefragt: "Warum wurde der Hund nicht geborgen?" Dies sei ein Schlüsselerlebnis für ihn gewesen und der Grund, die Tierrettung Saarland ins Leben zu rufen.

Jede Menge Technik und Erfindungsreichtum

Rettungswagen und Drohne der Tierrettung Saarland (Foto: Thorsten Jochum)

Seit 2015 gibt es nun die Tierrettung Saarland. Alles hat klein angefangen mit zwei Transportboxen. Mittlerweile hat sich Thorsten Jochum eine beachtliche Ausrüstung zusammengestellt und ist damit vorbereitet auf die unterschiedlichsten Einsätze.

"Man zweckentfremdet teilweise Sachen, wie eine Endoskopkamera". Die komme dann bei ihm zum Einsatz, wenn er Tiere zum Beispiel in einem Schornsteinschacht suche. Auch eine Netzpistole für das Einfangen von Vögeln, ein Transportinkubator zum Warmhalten der Tiere und eine Drohne hat der Tierretter im Gepäck.

Man muss erfinderisch sein und auch mal etwas tüfteln - oder sich im Ausland schlau mache, sagt er. So sei zum Beispiel eine Schwansicherungsschiene entstanden, die er nach einem Vorbild aus einer englischen Schwanenklinik nachgebaut habe.

Zusammenarbeit mit Wildvogelauffangstation

Ein geretteter Reiher (Foto: Thorsten Jochum)

Tierretter Thorsten Jochum arbeitet eng mit der Wildvogelauffangstation in Püttlingen (WIVO) zusammen. Häufig handelt es sich bei seinen „Patienten“ nämlich um Vögel. Er selbst sichert und transportiert die Tiere, medizinisch versorgt werden sie dann zum Beispiel in der Wildvogelauffangstation.

Hier ist eigentlich immer was los, erzählt WIVO-Mitarbeiter Philip Rupp: "Im Sommer haben wir sehr viele Vögel - mehrere hundert gleichzeitig auf der Station." Hauptsächlich Jungvögel - darunter meist "Meisen, Spatzen, Amseln und Mauersegler, die aus dem Nest fallen oder von den Elterntieren verlassen werden." Im Winter hingegen bekomme man es mit verletzten, kranken oder unterernährten Altvögeln zu tun.

Im Notfall lieber Experten rufen

Vögel zu bergen - besonders die großen - kann gefährlich sein. Das gilt für Greifvögel, aber beispielsweise auch für Graureiher. Die pickten gerne ihrem Gegenüber mit ihrem spitzen und messerscharfen Schnabel in die Augen, um sich zu verteidigen, sagt Rupp.

Wer einen verletzten größeren Vogel findet, sollte ihn deshalb niemals selbst sichern, sondern besser Experten wie den Tierretter informieren.

Weitere Informationen unter:
www.tierrettungsaarland.de

Notruf
per WhatsApp: 06898 1697775
Email: office@tierrettungsaarland.de

Ein Thema in den "Bunten Funkminuten" am 14.02.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

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