Mit Stiftungsgeld zum Meister oder Studium

Mit Stiftungsgeld zum Meister oder Studium

Sarah Sassou / Onlinefassung: Dagmar Scherer   31.01.2025 | 13:00 Uhr

Die Stiftung Begabtenbeförderung unterstützt junge Berufstätige bei ihrer Weiterbildung. So kann Tierpflegerin Nicola ihren Meister machen, Michael und Thomas können Wirtschaftsingenieurwesen studieren. Mehrmals im Jahr werden die Stipendien vergeben. Eine gute Chance für alle, die beruflich weiter kommen wollen.

Im Saarland gibt es wieder mehr Arbeitslose. Nach Angaben der Agentur für Arbeit waren im Saarland im Januar knapp 40.000 Menschen ohne Job. Wer gut ausgebildet ist, laufe weniger Gefahr, arbeitslos zu werden, sagen Arbeitsmarktexperten.

Doch auch wer bereits eine Ausbildung hat, sollte sich weiterbilden. Das ist aber oft auch eine Frage des Geldes, denn Weiterbildungen oder ein Studium gibt es nicht umsonst. Aber es gibt spezielle Stipendien.

Das Stipendium macht den Besuch der Meisterschule erst möglich

Tierpflegerin Nicola im Katta-Gehege des Neunkircher Zoos (Foto: SR/Sarah Sassou)

Nicola steht im Kattagehege und füttert kleinen Halbaffen mit Rosinen aus der Hand. Die junge Frau hat im Zoo Neunkirchen ihre Ausbildung zur Tierpflegerin gemacht und arbeitet seitdem hier. Aber irgendwann hat sie gemerkt: Sie möchte sich weiterbilden.

Jetzt ist sie im dritten Jahr der Meisterschule für Tierpfleger. Finanzielle Unterstützung bei der berufsbegleitenden Weiterbildung bekommt sie durch ein sogenanntes Weiterbildungsstipendium. "Ohne Stipendium könnte ich mir das finanziell nicht ermöglichen. Der Meister kostet ca. 10.000 Euro."

Das ist das Weiterbildungsstipendium

Das Stipendium wird von der staatlichen Stiftung Begabtenbeförderung und berufliche Bildung (SBB), von der Industrie- und Handelskammer (IHK) und Handwerkskammer vergeben und mitfinanziert. Wer unter 25 Jahre alt ist, kann sich bewerben. Wer angenommen wird, kann sich selbst aussuchen, welche Art der Fortbildung es sein soll.

Für Nicola Schön war klar: Tierpflegermeisterin. Übernommen werden Kosten für Unterricht, Lernmaterialien und Spesen für Anreise und Übernachtungen - und zwar bis zu insgesamt 9000 Euro - verteilt auf drei Jahre.

Das Weiterbildungsstipendium ist eine richtig gute Sache, findet Nicola Schön. "Es ist geschenktes Geld, das man einfach durch gute Leistung bekommen kann."

Studium für mehr Sicherheit bei der beruflichen Zukunft

Thomas und Michael (Foto: SR/Sarah Sassou)

Michael arbeitet Vollzeit bei Ford in Saarlouis. Er hat hier gelernt und dann den Industriemeister draufgesattelt. Um sich für seine berufliche Zukunft besser aufzustellen, studiert er nun berufsbegleitend Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Saarbrücken.

"Ich hab 2012 den Meisterbrief erlangt und kann mich durch das Studium jetzt deutlich breiter aufstellen", sagt er. Das gebe ihm mehr Sicherheit für seine berufliche Zukunft.

Das Aufstiegsstipendium

Beim Aufstiegsstipendium gibt es Förderung - unabhängig vom Alter. Hier spielen andere Dinge eine Rolle: "Als Studienbedingung muss man eine Ausbildung absolviert haben und zwei Jahre Berufspraxis nachweisen", so Michael. Anders als beim üblichen Weg zum Studium spielten nicht die schulischen Leistungen eine Rolle, sondern die beruflichen.

Ein solches Aufstiegsstipendium kann beantragen, wer ein Studium beginnen will oder sogar schon dabei ist - in Vollzeit oder berufsbegleitend. Im Saarland sind das den Angaben nach aktuell etwa 70 Fachkräfte. Wie Michael und sein Kollege Thomas bei Ford.

Das Stipendium liefert aber nicht nur finanzielle Hilfe. Es gebe auch Unterstützung - zum Beispiel durch Seminare, oder wenn es Probleme an der Hochschule gebe. Für viele Belange gebe es einfache Hilfe vor Ort, sagt Thomas.

Die Stiftung SBB vergibt mehrmals im Jahr Stipendien - sowohl fürs Studium als auch für Weiterbildungen. Bewerben kann man sich online.

Weitere Infos: www.sbb-stipendien.de


Der Arbeitsmarkt Saarland im Januar


Arbeitslosigkeit gestiegen
Erneut mehr Saarländer ohne Job
Die Zahl der Arbeitslosen im Saarland ist im Januar erneut angestiegen. Nach Angaben der Agentur für Arbeit waren 39.800 Menschen ohne Job. Gleichzeitig gibt es auch weniger offene Stellen.

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 31.01.2025 auf SR 3 Saarlandwelle

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