Stadtteilentwicklung Brebach: Stand der Dinge

Kleine Einzelprojekte, aber große Brachflächen in Brebach

Reporterin: Lea Kiehlneker/Onlinefassung: Dagmar Scherer   25.03.2025 | 12:45 Uhr

Der Stadtteil im Osten Saarbrückens hat eins im Überfluss: ehemalige genutzte und jetzt brach liegende Flächen. Es gibt zwar Ideen, zu denen auch die Bewohner ihren Beitrag geleistet haben, doch viel getan hat sich bisher nichts.

Der Saarbrücker Stadtteil Brebach - hier hat die Saarbahn-Werkstatt ihren Sitz - inklusive Bahnhof. Und es gibt neben den bestehenden Wohnstraßen viel Fläche. Zum Beispiel das Gelände der ehemaligen SHG-Klinik, der Gusswerke oder das frühere Industriegelände "Brebacher Ohr". Auf Letzterem wurden schon vor Jahren die letzten Industrieruinen abgerissen und der Wildwuchs entfernt, denn die Stadt will das Gelände für die Stadtentwicklung nutzen.

Bereits Ende April 2021 wurde vom Stadtrat beschlossen, ein Bebauungsplanverfahren für das "Brebacher Ohr" auf den Weg zu bringen. Groß passiert ist seitdem aber nichts - außer dass die Natur sich einen Teil des Geländes wieder zurückerobert hat. "Da könnte man was daraus machen, Wohnungen, oder Büros oder einen Park" - so ein Anwohner. Und damit spricht er wohl vielen Brebachern aus der Seele.

Ideen für das städtebauliche Entwicklungskonzept

Im Rahmen des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) hatten die Brebacher Bürger nämlich genau solche Ideen für ihren Stadtteil eingebracht: Wohnungen, sowie kleinteiliger Einzelhandel und Gewerbe sollen nach Brebach kommen und auch der Saarbach renaturiert werden.

Erste kleine Schritte

Saarbahnwerkstatt Fechingen, Stadtwerke Saarbrücken (Foto: Stadtwerke Saarbrücken/Pressefoto)
Saarbahnwerkstatt Fechingen, Stadtwerke Saarbrücken

Im März 2023, also vor ziemlich genau zwei Jahren, hatte der Stadtrat dann beschlossen, das ISEK umzusetzen. Und einiges sei ja auch schon passiert, sagt der Saarbrücker Baudezernent Patrick Berberich - zum Beispiel für das Thema Mobilität. Der Bahnhof in Brebach sei durch ein P+R Parkdeck erweitert und die Bushaltestellen barrierefrei umgebaut worden. Und auch der Bau der Kita Salut sei inzwischen abgeschlossen.

In diesem Jahr soll nun noch eine öffentliche Toilettenanlage am Bahnhof entstehen und der alte Supermarkt, der im vergangenen Jahr abgerissen wurde, steht kurz vor der Wiedereröffnung in einem neuen Gebäude.

Bei den Großbaustellen gibt es nur wenig Bewegung

Doch bei den Großbaustellen, also auf der Industriebrache „Brebacher Ohr“, auf dem Gelände der Gusswerke und der ehemaligen SHG-Klinik tut sich seit Jahren nichts. Das bedauert auch Bezirksbürgermeister Daniel Bollig. Er sieht die Gründe zum einen bei den vielen Auflagen, zum anderen aber auch bei der Finanzierung. "Es muss halt auch jemanden geben, der das Geld entsprechend investiert - und das sitzt heutzutage auch nicht mehr so locker“, sagt er.

Das ehemalige Krankenhaus Brebach (Foto: SR)
Das ehemalige Krankenhaus Brebach

Aber es gibt Hoffnung: Nach Angaben der Stadt steht das Bebauungsplanverfahren für die ehemalige SHG-Klinik kurz vor dem Abschluss. Der Grundstückseigentümer könnte also bald mit dem Umbau beginnen. Dann soll hier neuer Wohnraum entstehen.

Bis sich auf dem Gelände des "Brebacher Ohrs" dagegen was tut, könnte es hingegen noch länger dauern. Hier ist eigentlich eine Mischnutzung mit Wohnen und kleinteiligem Gewerbe vorgesehen. Die Stadt will aber auch noch mit einer Machbarkeitsstudie prüfen, ob der Standort für eine neue Saarlandhalle infrage kommt. Und dann muss man sich auch noch mit den privaten Grundstückseigentümern abstimmen. Bevor das große Potenzial der Fläche ausgeschöpft werden kann, wird es also vermutlich noch eine ganze Weile dauern.

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 25.03.1015 auf SR 3 Saarlandwelle

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