Zukunftssorgen bei den saarländischen Skivereinen

Zukunftssorgen bei den saarländischen Skivereinen

Reporter: Georg Gitzinger / Onlinefassung: Dagmar Scherer   11.02.2025 | 13:00 Uhr

Auch wenn des Saarland kein Skigebiet ist, so gibt es hier doch seit Jahren viele Ski-Vereine. Doch ihre Zeit scheint abzulaufen. Einer der Hauptgründe: Skifahren in den klassischen Skigebieten ist kaum noch zu bezahlen.

10.000 Mitglieder in rund 50 Vereinen hat der Saarländische Bergsteiger und Skiläufer Bund (SBSB). Seit vielen Jahren, genauer gesagt seit 1953, ist er die sportliche Heimat für Hobby-Ski-Läufer ebenso wie für Leistungssportler.

In vielen Vereinen aber herrschen derzeit Zukunftssorgen - und das aus mehreren Gründen: wegen Mitgliederschwund, überalterter Vorstände, der ökologischen Probleme, vor allem aber wegen der Kostenexplosion in den traditionellen Skigebieten.

Skifahren für alle - kaum noch bezahlbar

Beim Ski-Club in Saarlouis beobachtet man schon seit Jahren, dass in den traditionellen Skigebieten in Österreich, Schweiz und vor allem auch Frankreich die Probleme im Massenbetrieb Skifahren immer größer werden. Selbst in unserer Region, in den nahegelegenen Vogesen beispielsweise, wird es immer schwerer, einen geregelten Skibetrieb zu noch vertretbaren Preisen aufrechtzuerhalten.

In Saarlouis blickt man dem Ende entgegen

Noch hat man in Saarlouis die Begeisterung fürs Ski-Fahren nicht verloren. Am Mittwoch-Abend wird im Herbst und Winter in der Sporthalle von Neuforweiler trainiert, um sich für die Saison fit zu machen. Doch die Sorgen mit Blick auf die längerfristige Zukunft sind unüberhörbar. „Wir werden sicherlich erleben, dass die Skiclubs, so wie sie sind, noch mehrere Jahre existieren", sagt Jürgen Mohr, der erste Vorsitzende des Saarlouiser Vereins. Aber: "Ich habe aber schon auf einer Mitgliederversammlung gesagt, dass ich den Club wohl abwickeln werde.“

Skifahren - bald nur noch ein Sport für Reiche?

In den Alpen, speziell in Österreich, sind die Kosten extrem explodiert. Wenn Skifahren wieder - wie in den 50er und 60er Jahren - zu einem Sport der Reichen werden sollte, dann werden traditionelle Skiclubs schlicht nicht mehr gebraucht.

Gerade für Familien mit Kindern wirken sich die Preiserhöhungen in den traditionellen Skigebieten extrem aus. Die Liftpreise seien enorm gestiegen, Tageskarten lägen schon im dreistelligen Euro-Bereich, sagt Mohr. "Eine vierköpfige Familie muss vier- bis fünftausend Euro für eine Woche Skifahren aufbringen." Da gebe es viele, die sagen, das können wir uns nicht mehr leisten.

Noch zählt der Verein in Saarlouis rund 60 Mitglieder, doch die Mitgliederzahlen seien - wie bei allen anderen Clubs - seit Jahren rückläufig, sagt Mohr. "Wir werden als Verein sicher noch viele Jahre Skifahren können, aber es hat ein Ende."

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 11.02.2025 auf SR 3 Saarlandwelle

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