Drei seltene Hausschweine für Weiskirchen

Seltene Hausschwein-Art: Drei Dänische Protestschweine für Weiskirchen

Reporterin: Julia Becker-Maleska / Onlinefassung: Raphael Klein   29.01.2025 | 11:05 Uhr

Der Wild- und Wanderpark Rappweiler-Zwalbach hat drei neue Bewohner: "Dänische Protestschweine" oder auch "Husumer Sattelschweine". Sie kommen vom Brücker Hof in Lebach, einer von wenigen Höfen, der diese bedrohte Haustierart noch züchtet.

36.000 Menschen haben im vergangenen Jahr den Wild- und Wanderpark Rappweiler-Zwalbach in der Gemeinde Weiskirchen besucht. Wer jetzt kommt, kann drei neue Bewohner des Parks kennenlernen: Die "Dänischen Protestschweine" oder auch "Husumer Sattelschweine" Birk, Eske und Alberte. Seit ein paar Monaten leben sie nun schon im Wildpark.

Warum Protestschwein?

Ihren Namen haben die Tiere mit dem rot-weißen Fell tatsächlich, weil sie auf der Insel Husum entstanden sind - und zwar aus Protest. Denn auf der Insel lebt eine dänische Minderheit, bis heute.

Der Weiskircher Förster Tobias Misczyk und der Bürgermeister der Gemeinde Stephan Barth erklären, woher der Namen kommt: Die dänische Minderheit habe während der österreichisch-preußischen Besatzung ihre Flagge nicht zeigen dürfen und sich so eben die rot-weißen Schweine in den Vorgarten gestellt.

Die neue Attraktion im Wild- und Wanderpark wurde nicht beliebig ausgewählt: Die Schweine gehören zu den bedrohten Haustierarten. Trotz ihrer zahlreichen Stärken. Denn sie seien besonders robust, genügsam, friedfertig und lieferten schmackhaftes Fleisch, so Misczyk.

Bedrohte Schweine-Art

Trotzdem gibt es in ganz Deutschland nur noch um die 20 zuchtfähige Eber, sie sind fast vom Aussterben bedroht. Der Förster erklärt warum: Die Protestschweine legten nicht so schnell an Gewicht zu wie neuere Züchtungen, „deswegen sind sie als Mastschweine nicht so gerne gesehen.“ Dass sie so selten geworden sind, hat also vor allem wirtschaftliche Gründe.

Die drei Schweine Birk, Eske und Alberte leben im Wildpark bis zu ihrem Lebensende und können sich auf den fast 7000 Quadratkilometern austoben. Denn sie werden nicht geschlachtet. Sie kommen vom Brücker Hof in Lebach, einer von wenigen Höfen, der diese inzwischen bedrohte Haustierart noch züchtet.

Nur Wildpark-Futter geben

Am Gehege steht ein Futterautomat und drei neu gebaute Rohe führen ins Gehege. Man soll kein Futter mitbringen. Auch in ihrem großen Gehege, in dem früher Wildscheine und zwischenzeitlich auch Wollschweine gelebt haben, finden die drei noch viel Nahrung: Wurzeln und Insekten zum Beispiel.

Weiteres Tier soll folgen

Im Moment besteht die Gruppe aus einem einjährigen Männchen und einer Sau mit ihrem weiblichen Ferkel. Inzwischen verstehen sie sich gut. Hier ist so: das Weibchen hat das Sagen. Bald soll eine weitere Sau dazu kommen, vier Tiere seien eine gute Schweine-Familie, sagt der Förster.

Ein Thema in der Sendung "SR 3 am Vormittag" am 29.01.2025 auf SR 3 Saarlandwelle

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