Baden in saarländischen Gewässern

Warum Baden in der Saar keine gute Idee ist

Reporterin: Sabine Wachs/Onlinefassung: Dagmar Scherer   30.07.2024 | 12:15 Uhr

Je höher das Thermometer klettert, um so größer die Lust, ins kühle Nass zu springen. Doch nicht jeden zieht es dann ins Freibad. Ein erfrischendes Bad in Fluss oder Weiher ist im Saarland zwar prinzipiell möglich, doch es gibt deutliche Risiken.

In Paris sollte eigentlich am Dienstag der olympische Triathlon stattfinden. Dabei sollte der Wettkampf im Schwimmen in der Seine stattfinden. Durch den vielen Regen der letzten Tage ist der Fluss aber zu stark verunreinigt. Der Triathlon-Wettkampf wurde deshalb erst einmal verschoben.

Doch wie sieht es eigentlich bei uns aus mit dem Schwimmen im Fluss und in den Weihern im Saarland aus? Ein Überblick:

Schwimmen in der Saar?

 (Foto: IMAGO / Becker&Bredel)

Prinzipiell verboten ist das Schwimmen in der Saar nicht. Die Wasserqualität würde es zulassen. Das zumindest haben die Untersuchungen der vergangenen Jahren gezeigt. Aber so richtig einladend ist das braune Wasser nicht.

Auch ist die Saar kein ausgewiesenes Badegewässer, das heißt, sie erfüllt nicht die EU-Normen an Grenzwerten für Badegewässer hinsichtlich Bakterien und Abwässer, die in den Fluss geleitet werden - auch wenn das Ökosystem selbst gesund ist.

Hinzu kommt, dass die Saar eine Schifffahrtsstraße ist. Deshalb gibt es Zonen, in denen das Baden sogar ausdrücklich verboten ist. Diese Zonen liegen vor allem im Umkreis von Brücken, Häfen und Wehren - und damit gilt das Badeverbot quasi in ganz Saarbrücken.

Und last but not least hat es auch hier sehr viel geregnet, und bei Starkregen besteht die Gefahr, dass ungeklärtes Abwasser direkt aus der Kanalisation in den Fluss gelangt, weil die Kläranlagen überlastet sind.

Schwimmen in Weihern

Jägersburger Weiher (Foto: SR/Lisa Krauser)

Auch bei den saarländischen Weihern gilt: Schwimmen ist nicht grundsätzlich verboten - es sei denn, es wird ausdrücklich ein Verbot ausgesprochen. Es ist aber auch nicht ausdrücklich erlaubt.

Die Wasserqualität der saarländischen Weiher ist nach Angaben des Landesamtes für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) meistens in Ordnung. Zurzeit gibt es auch keine erhöhten Werte von giftigen Blaualgen, wie in den Hitzesommern. Auch der Sauerstoffgehalt in den Gewässern im Saarland ist in Ordnung.

Baden in Flüssen und Weihern birgt immer ein Risiko

Obwohl die Wasserqualität in Ordnung ist, wird vom Baden in Weihern und in den saarländischen Flüssen abgeraten. Das Gesundheitsministerium, das zuständig ist, schreibt auf seiner Seite: "Keine der saarländischen Fließgewässer und Weiher erfüllen die hohen Anforderungen an EU-Badegewässer. Das Schwimmen in diesen Gewässern kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben."

Und nicht nur Bakterien stellen ein Risiko dar. Auch Strömungen und die Wassertiefe, die sich oft nur schwer abschätzen lässt, können gefährlich werden. Und Rettungsschwimmer, die im Notfall helfen könnten, sind nicht vor Ort zur Stelle.

Baden in den Flüssen und Weihern erfolgt also auf eigene Gefahr.

Badegwässer Bostalsee und Losheimer Stausee

Strandbad Bosen. (Foto: SR)

Die beiden großen Seen sind die einzigen Badegewässer im Saarland, die die EU-Normen erfüllen.

Die Wasserqualität im Bostalsee ist sehr gut, die im Losheimer Stausee wird aktuell als gut bewertet. Nach Angaben des Umweltministeriums gibt es derzeit im Losheimer Stausee Blaualgen - jedoch nicht in einer problematischen Konzentration. Es gibt nach Angaben der Gemeinde kein Badeverbot. Nichts desto trotz wird aber aktuell dort die Wasserqualität im alle zwei Wochen kontrolliert. Im Bostalsee wird jetzt in der Badesaison alle vier Wochen geprüft.

Im Bostalsee als auch im Losheimer Stausee kann also bedenkenlos gebadet werden. Und zur guten Wasserqualität kommt noch hinzu, dass an den Strandbädern der Seen die DLRG im Einsatz ist, um im Fall der Fälle helfen zu können.

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 30.07.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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