Saarländische Imbissbetreiber erhöhen Rostwurst-Preise

Saarländische Imbissbetreiber erhöhen Rostwurst-Preise

Reporter: Max Zettler, Friederike Brandt /Onlinefassung: Corinna Kern   15.05.2024 | 08:13 Uhr

Die Rostwurst-Preise sind im Saarland in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Das teilte Volker Weider, Landesinnungsmeister der Fleischerinnung Saarland mit.

Auf Stadtfesten gehört für viele Besucher eine Rostwurst dazu. Doch die Preise sind in den letzten Jahren gestiegen. Vorbei sind die Zeiten, als man eine Wurst noch für zwei Mark bekam. So kostete auf einem Stadtfest in Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz zuletzt die Bratwurst im Durchschnitt 5,50 Euro. Die Standbetreiber argumentieren dort mit Tierwohl, das Fleisch komme aus besserer Aufzucht und die Mitarbeiter würden über dem Mindestlohn bezahlt. Aber auch im Saarland ziehen die Preise an.

Gestiegene Rohstoffpreise

Grund für den Preisanstieg seien unter anderem die gestiegenen Kosten für Rohstoffe wie Fleisch, Därme aber auch Gewürze, sagt Landesinnungsmeister Volker Weider. Hinzu kämen die enormen Energiekosten und die Steigung der Personalkosten. Im Saarland sind die Preise für eine Rostwurst zudem unterschiedlich hoch.

Unterschiede zwischen Stadt und Land

Während man auf dem Dorf zwischen 3 Euro und 3,50 Euro zahlt, sind es in der Stadt hingegen mindestens 3,50 Euro bis 4 Euro. Auch macht es einen Unterschied, ob Vereine bei Festivitäten Rostwürste verkaufen oder Unternehmen. Vereine seien in der Lage, die Rostwurst wesentlich günstiger, für 2,50 Euro zu verkaufen, so Volker Weider. Während Unternehmen Lohnkosten zu zahlen hätten, würden diese durch ehrenamtliches Engagement bei Vereinen entfallen.

Für einen Schwenkbraten zahlt man im Saarland durchschnittlich 5,50 Euro.

Hohe Rostwurst-Preise in Bad Dürkheim

Tina Derventlis ist Betriebsleiterin bei der Imbissbude "Schleppi" in Sankt Ingbert. Sie findet den Preis in Bad Dürkheim zu hoch. "Wenn man da mit einer Familie essen will, da ist man schon ordentlich dabei mit drei, vier Würsten". Und dann habe man noch keine Getränke oder eine Portion Pommes, so Derventlis.

Saarländische Imbissbetreiber erhöhen Preise

Es könne jedoch sein, dass die Standmiete in Bad Dürkheim so hoch wäre und die Imbissbesitzer deshalb einen so hohen Preis verlangen müssen. Im "Schleppi" liegen die Wurstpreise momentan bei 3,40 Euro. Doch auch dort mussten die Preise im vergangenen Jahr zweimal erhöht werden. Das habe zu Beschwerden bei der Kundschaft geführt, so Derventlis. Im Moment seien jedoch keine weiteren Preissteigerungen geplant, teilte Derventlis mit.

Der Imbiss "Schleppi" bezieht seine Wurst vom Fleisch- und Wurstwarenhersteller Schwamm in Saarbrücken. Dort ändert sich die Preisliste wöchentlich, denn das Unternehmen orientiert sich direkt am Marktpreis. Ein Sprecher begründete die gestiegenen Preise unter anderem mit höheren Transport- und Energiekosten und der gestiegenen Inflationsrate.

Energiekosten und Inflation sind Preistreiber

So nähern sich die Rostwurst-Preise im Saarland allmählich der Vier-Euro-Marke an. Bei Helmut Kasper in der "Futterkrippe" in Lebach kostet die Wurst noch drei Euro, weil Kasper die Wurst selbst produziert. Doch auch er musste Anfang des Jahres die Preise um 30 Cent erhöhen. Auch er nannte als Gründe die hohen Energiekosten und die Inflation.


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