Kinderschutzbund: Ehrenamtliche Familienpaten dringend gesucht
Das Projekt "UFER" des saarländischen Kinderschutzbundes unterstützt Familien mit kleinen Kindern. Und dafür werden dringend ehrenamtliche Helfer gesucht.
UFER – das steht für "Unterstützung für Eltern". Das Projekt des saarländischen Kinderschutzbundes soll überlasteten Familien mit Kindern im Alter bis sechs Jahren helfen. Das können Alleinerziehende sein oder Familien ohne Verwandte – die Situationen und der Bedarf sind ganz individuell. Ehrenamtliche Paten greifen diesen Familien dann unter die Arme.
Helfende Hände für Familien
Die Paten helfen ein- bis zweimal in der Woche aus. Sie haben die unterschiedlichsten Aufgaben: die Kinder zu Terminen fahren oder in die Kita bringen, auf sie aufpassen und spielen, die Mütter mit den Babys unterstützen – eben alles, was gerade ansteht.
Bei Ute Grossmann zum Beispiel fehlten die helfenden Hände, als ihre Drillinge zu Welt kamen. Sie habe die Hilfe der Patin damals dringend gebraucht, erzählt sie. Ihr Mann war im Schichtdienst tätig und die Verwandten wohnten zu weit weg.
Jetzt sind ihre Kinder aus dem Gröbsten raus und für Ute war klar: Diese Hilfe will ich zurückgeben. Nun ist sie selbst Patin und unterstützt eine Familie mit mehreren kleinen Kindern: Fahrten zum Kindergarten, Mittagessen, spielen – so habe die Mutter "Zeit, den Haushalt zu schmeißen."
Ihr Einsatz als Patin bringe ihr viel Freude, sagt Ute. Sie könne sich ein Leben ohne "UFER" gar nicht mehr vorstellen.
Wartelisten in allen Landkreisen
Die Paten sind meist die guten Seelen der Familien. Das Projekt "UFER" gibt es im Saarpfalz-Kreis, den Kreisen St. Wendel und Saarlouis seit 2006, Neunkirchen und der Regionalverband Saarbrücken sind seit 2022 mit im Boot.
Die Nachfrage ist groß – es gibt viele Familien, die Unterstützung brauchen, denn häufig fehlt das soziale Netz, um den Alltag zu bewältigen. In allen Landkreisen gibt es Wartelisten.
Paten dringend gesucht
Deshalb werden auch dringend neue Paten gesucht. Bewerben könne sich jeder, der Spaß an der Arbeit mit Kindern habe, sagt Anette Kolb, die Koordinatorin im Saarpfalz-Kreis. Das Alter ist zweitrangig, auch braucht es keine soziale oder pädagogische Ausbildung.
Was es jedoch brauche, sei ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis und ein Gesundheitszeugnis. Zudem würden alle Bewerber im Vorfeld besucht, um zu klären, ob sie auch wirklich als Paten infrage kommen.
Nach einer kleinen Paten-Ausbildung und einem Erste-Hilfe-Kurs können die Paten dann auch schon starten. Sie haben zur Sicherheit aber auch immer die Expertise der Mitarbeiter des Projekts im Hintergrund.
Weitere Informationen unter:
www.kinderschutzbund-saarland.de
Ein Thema in der Sendung "Region am Sonntag" am 21.07.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.