Frank P. Meyers Premierenlesung

Road-Movie-Geschichten auf Kurzdistanz

Reporterin: Ulli Wagner   07.02.2025 | 13:00 Uhr

Frank P. Meyer aus Primstal ist Leiter des Studienkollegs in Trier und preisgekrönter Autor. Am 6. Februar hat er vor vollem Haus, und zwar in den Lichtspielen in Wadern, sein neues Buch "Zweieinhalb Kilometer“ vorgestellt.

Frank P. Meyer aus Primstal ist Leiter des Studienkollegs in Trier und er ist Autor. Und zwar nicht irgendeiner, sondern ein preisgekrönter. Vor anderthalb Jahren hat er für seinen Roman „Vom Ende der Bundeskegelbahn“ den begehrten Grimmelshausen-Preis bekommen.

Am 6. Februar hat er in den Lichtspielen in Wadern seinen neuen Roman vorgestellt und alle waren natürlich gespannt, was der Preisträger diesmal abliefern würde.

Schon von weitem war das "Ausverkauft"-Schild am Eingang des alten Waderner Kinos zu sehen – und natürlich der Bulli, der T1, Baujahr 1963, die Hauptfigur im neuen Roman „Zweieinhalb Kilometer“ von Frank P. Meyer.

Das muss Primstal sein

„Zweieinhalb Kilometer“ spielt – wie immer – in einem nicht näher benannten Dorf im nördlichen Saarland. Das wird, das muss Primstal sein - waren sich sich bei der Lesung alle sicher. Ich habe auf dem Heimweg genau auf den Kilometerzähler geachtet. Von Krettnich kommend bis Ortsausgang Richtung Eiweiler sind es genau zweieinhalb Kilometer.

Und dann die Lesung...

Das Publikum war von der Lesung sehr angetan. Und das aus gutem Grund. Es war kurzweilig und sehr humorvoll. Und ich muss gestehen: Diese Location hat was, baut eine Brücke zwischen gestern und morgen. Für eine Frank P. Meyer-Premiere gibt es kaum einen besseren Ort. Und kein besseres Publikum, sagt Frank P. Meyer.

"Es war fantastisch. Das war ein super Publikum, das mitgefiebert hat. Und das braucht man. Bei einer Premierenlesung wünscht man sich Publikum, das von der ersten Sekunde dabei ist."

Und Frank P. Meyer hat nicht nur gelesen. Es ging es auch um das Schreiben an sich, um Erzähl-Perspektiven. Beim Publikum kam das gut an.

Auf der Leinwand gab es übrigens einen weiteren Star: das Cover des neuen Romans – mit stabilen Buchdeckeln, einem Lesebändchen und natürlich dem Bulli. Ein Gesamtkunstwerk.

Der Bulli und die Geschichten

„Zweieinhalb Kilometer“ hat – neben dem Bulli – auch mehrere zweibeinige Hauptfiguren – Baujahr 63, wie der Bulli, der übrigens Che heißt, sind Wolfgang und Bernd – genannt Ringo. Die beiden entdecken den alten, längst verschrottet geglaubten Bulli, als sie den Schuppen von Oma Walli aufräumen. Sie wollen ihn wieder flott machen, aber sie haben nicht den Hauch einer Ahnung, was sie damit alles los treten.

"Der 60 Jahre alte VW Bus birgt Geheimnisse und Geschichten in sich, Geschichten des Dorfes. Und da er jetzt wieder geöffnet und gefordert wird, gibt er auch einige Geheimnisse preis", sagt Frank P. Meyer.

Wolfgang, genannt Wolfi, gilt so als Macher, Ansager – das war früher schon so, während Bernd, also Ringo, ein eher ruhiger zurückhaltender Typ ist, dem die Frauen gerne über die Wange streichen und der vielen Männern als Looser gilt.

Wolfis Frau spielt noch eine wichtige Rolle in diesem Road-Movie über die Kurz-Distanz, schließlich geht es nur um „Zweieinhalb Kilometer“. Der Conte-Verlag spricht deshalb mit Augenzwinkern auch von einer "Road-Novel" und eben besagte Walli, die Bernd Oma nennt, obwohl sie nicht verwandt sind, aber seit Jahrzehnten Haus an Haus und Garten an Garten wohnen – ohne trennenden Zaun dazwischen.

Und so macht sich also ein Bulli auf den Weg, die Geschichte eines Dorfes und vieler Leben zu erzählen, immer schön eingebettet in Zeitgeschichte und immer auf der Suche nach neuen Geschichten. Aber mehr soll hier nicht verraten werden.


Buchtipp


Frank P. Meyer: "Zweieinhalb Kilometer" (Foto: Conte Verlag)

Frank P. Meyer
„Zweieinhalb Kilometer“
Conte Verlag
27.01.2025
HC, 332 Seiten
ISBN: 978-3-95602-297-5
Preis: 22,00 Euro

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 07.02.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

Artikel mit anderen teilen

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja