Premiere: "Hofmanns Erzählungen"

"Hoffmanns Erzählungen" von Jaques Offenbach

Premiere im Saarländischen Staatstheater

Reporterin: Julia Becker-Maleska/ Onlinefassung: Nadja Schmieding   27.04.2025 | 12:00 Uhr

Es war ein langer Premieren-Abend im Saarländischen Staatstheater. Zur Aufführung kam die Oper „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach in fünf Akten. Die Premierenkritik.

Hoffmanns Erzählungen basiert auf den Werken des Dichters E.T.A. Hoffmanns – der auch die Hauptrolle spielt.

Premiere der Oper "Hoffmanns Erzählungen" im Saarländischen Staatstheater (Foto: Martin Kaufhold)

Nach der Trennung von seiner Liebe Stella verfällt er in Depressionen und frönt dem Alkohol. Seine Muse inspiriert ihn, Stella zu vergessen und sich wieder ganz der Kunst zu widmen.

In den Akten zwei bis vier durchlebt das Publikum dann die Erinnerungen Hoffmanns, der versucht, sein Scheitern zu begreifen: Es geht um die Frauenfiguren Olympia, Antonia und Giulietta, ebenso wie Stella – hervorragend gesungen von Liudmila Lokaichuck. Sie ist der absolute Star dieser Inszenierung.

Die Sänger des Hoffmanns, Jon Jurgens (jung) und Peter Sonn (erwachsen), wirken hingegen etwas blass. Algirdas Drevinskas als „alter Hoffmann“ liefert aber zuverlässig ab und steuert auch komische Momente bei. In mehreren Nebenrollen glänzen Clara-Sophie Bertram unter anderem als Muse und Peter Schöne, zwei seiner fünf Parts sind Ego und Doktor Miracle.

Premiere der Oper "Hoffmanns Erzählungen" im Saarländischen Staatstheater (Foto: Martin Kaufhold)

Offenbachs Musik ist wunderschön: Das Orchester unter der Leitung von Sebastien Rouland vollbringt eine dreieinhalbstündige Höchstleistung.

Jedoch ist die Inszenierung einigermaßen schwer verdaulich: Mit den ersten Szenen, Dusche statt Weinkeller wie im Original, manchen Kostümen des Chors und auch den Videoeinspielungen wird man nicht so recht warm – das Publikum schien in der ersten Pause noch einigermaßen verwirrt.

Akt drei und vier hielten dann jedoch noch einige Höhepunkte bereit – wie ein umwerfendes Bühnenbild mit einem riesigen Herz und der wie immer starke Chor des Staatstheaters. Stehende Ovationen für Liudmila Lokaichuk und ein paar Pfiffe für die Inszenierung.

Ein Thema in der Sendung "Sonntagscafé" auf SR 3 Saarlandwelle am 27.04.2025.

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