Ein Dudweiler Laden für Pokémon-Fans und Co.
Eine eigene Firma gründen, das trauen sich immer weniger. Das zeigt auch die Statistik. Die Zahl der gewerblichen Neugründungen ist schon seit ein paar Jahren nicht mehr angestiegen. Patrick Fries aus Dudweiler hat es trotzdem gewagt. Mit einer ziemlich ausgefallenen Geschäftsidee.
Dudweiler Zentrum an einem Montagnachmittag. Vor einem Eiscafé sitzen Menschen in der Sonne, ein paar Passanten sind mit Einkaufstaschen unterwegs. Doch es ist nicht wirklich viel Betrieb in der Fußgängerzone Saarbrücker Straße. Ein Grund dürfte wohl der große Leerstand sein. In eines dieser leer stehenden Geschäfte ist nun aber wieder Leben eingezogen. Vor ein paar Wochen hat sich hier Patrick Fries eingerichtet.
Ein Shop für Sammelkartenfans
"Friesers Cards" steht auf dem Schaufenster in knallig orangerotem Design. Hier dreht sich alles um TCG. Das hat weder was mit Cannabis- Produkten, noch mit Computern zu tun. TCG steht für Trading Card Games. "Das sind Sammelkarten wie Magic, Pokémon, Dragen Ball, die ich über die Jahrzehnte angesammelt habe und hier an- und verkaufe", so Fries.
Es geht also um besondere Kartenspiele im besonderen Design und mit Figuren aus der Fantasywelt. Und weil es so viele Karten mit vielen verschiedenen Motiven gibt, sind sie für viele auch Sammlerstücke. Und die kann man bei Patrick Fries kaufen - in seinem Laden in Dudweiler und natürlich auch online.
Aus Hobby wurde Beruf
Vor einem Jahr hat sich er sich selbständig gemacht. Eigentlich ist er von Beruf Elektriker und hat vorher in einem Handwerksbetrieb gearbeitet. Aber der Wunsch, sein Hobby zum Beruf zu machen, steckte schon lange in ihm.
Zunächst startete er mit einem reinen Onlineshop. Doch die Konkurrenz im Netz ist groß. Und da es ihm wichtig ist, auch persönlichen Kontakt zu den Kartenfans zu pflegen, lag der Gedanke nah, einen Vor-Ort-Shop zu eröffnen.
Hier treffen sich nun die Spielkartenfreunde und können im "Friesers Cards" auch eine Runde spielen. Das Spektrum reicht von Grundschülern bis zu Leuten bis Mitte, Ende 30.
Das zweite Jahr ist entscheidend
Ob er sich auf Dauer mit seinem Laden halten können wird, werde sich zeigen, sagt er. Das zweite Jahr in der Selbständigkeit sei entscheidend. Bisher ist er jedenfalls zufrieden. "Die Frequenz der Leute ist gut, und eine Community habe ich auch schon aufgebaut für verschiedene TCGs." Er ist überzeugt, dass das Ganze wachsen werde. "Es spricht sich rum über Social Media." Zudem gebe es ja noch seinen Onlineshop und außerdem habe er noch einen kleinen Nebenjob, sagt er. Patrick Fries fährt Mitagessen für Senioren aus.
Handwerk hat goldenen Boden, so heißt es. Für Patrick Fries geht es in der Arbeitswelt natürlich auch darum, dass er von seinem Job leben kann. Aber eben nicht nur. "Die Leidenschaft und der Spaß sind auf jeden Fall da. Sonst hätte ich es auch nicht gemacht."
Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 22.07.2024 auf SR 3 Saarlandwelle