Auersmacher Passionsspiele: Nachwuchsarbeit zahlt sich aus

Passionsspiele in Auersmacher

Reporterin: Julia Becker-Maleska / Onlinefassung: Andree Werner   19.03.2025 | 07:35 Uhr

Alle fünf Jahre ist es das Ereignis in Auersmacher: Die Passionsspiele. Der Leidensweg Christi wird von dem Theaterverein „Junge Bühne“ aufgeführt. Und Julia Becker-Maleska hat festgestellt: Nachwuchssorgen gibt es im Verein nicht - obwohl es die Passionsspiele schon seit 1974 gibt.

Hektisches Gewusel herrscht in der Kabine hinter der Bühne des Saals in Auersmacher. Während die letzten Vorbereitungen laufen, kümmert sich eine Maskenbildnerin darum, die Tattoos von Simon Kliebenstein, der die Rolle Jesu spielt, zu überschminken. Besonders in der Kreuzigungsszene sollen sie nicht sichtbar sein. "Ansonsten passt alles gut zum Kostüm, und die Frisur stimmt auch.", sagt Simon gelassen. Tatsächlich trägt er seine Haare auch im Alltag so: "Ich hatte sie mal kürzer, aber auch schon in dieser Länge. Für mich ist das nichts Ungewöhnliches."

Zusammenhalt im Verein

Simon ist schon lange im Verein und schätzt vor allem den starken Zusammenhalt. Jeder helfe, wo er kann: "Es wird gefragt: Wer kann Kostüme machen? Wer hilft bei der Maske? Und es melden sich immer genug Freiwillige", erzählt er. Genau das sei es, was ihn an der Vereinsarbeit begeistert.

Theaternachwuchs bei den Passionsspielen in Auersmacher
Audio [SR 3, Julia Becker-Maleska, 19.03.2025, Länge: 02:51 Min.]
Theaternachwuchs bei den Passionsspielen in Auersmacher

Auch sein Vater, Thomas Kliebenstein, ist dabei und spielt Pilatus. Für ihn hat die Rolle eine besondere Bedeutung: "Dramaturgisch gesehen ist es schon stark – ich verurteile meinen eigenen Sohn zum Tode." Doch für ihn ist es auch ein schönes Zeichen der Familientradition: "Man gibt den Staffelstab weiter. Der Nachwuchs ist gesichert, und der Verein ist gut aufgestellt.“

Eine große Theaterfamilie

Proben zu den Passionsspielen in Auersmacher (Foto: SR/Julia Becker-Maleska)

Nicht nur die Erwachsenen sind involviert, sondern auch die jüngeren Generationen. Sandra Krämer, Leiterin der Kinder- und Jugendgruppe, sorgt dafür, dass jeder seinen Text bekommt. "Die Kinder und Jugendlichen haben kleine Rollen und wir achten darauf, dass jeder seinen Auftritt hat – besonders, wenn Familie im Publikum sitzt."

Auch Jannis Brach ist im Verein groß geworden. Im Jahr 2000 gab es die erste Passion in Auersmacher, doch da war er noch nicht geboren. 2005 stand er schon auf der Bühne – und heute ist er Regisseur. Er führt die lange Tradition fort und bringt nun neue Ideen in die Aufführungen.

Alt und Jung arbeiten zusammen

Für den Theaterverein "Junge Bühne" steht noch ein großer Umbruch an: Der bisherige Regisseur ist 80 Jahre alt geworden und gibt sein Amt nun weiter. Doch hinter den Kulissen helfen viele - auch ältere Mitglieder weiter tatkräftig mit. "Man braucht die Älteren und ihre Erfahrung auf jeden Fall", betont Jannis. So bleiben die Passionsspiele in Auersmacher auch in Zukunft eine generationsübergreifende Herzensangelegenheit.

Ein Thema am 19.03.2025 auf SR 3 Saarlandwelle in der Sendung "Guten Morgen".

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