"Parking Day": Wie ist es um das Saarbrücker Park-Konzept bestellt?

Wie ist es um das Saarbrücker Park-Konzept bestellt?

Das Dilemma zwischen Begrünung und Schaffen von Parkraum

Reporter: Max Zettler/ Onlinefassung: Nadja Schmieding   20.09.2024 | 12:30 Uhr

Zum "Parking Day" in Saarbrücken steht auch das Park-Konzept der Stadt im Mittelpunkt. Gibt es genügend Parkraum? Wie sieht es mit den Begrünungsplänen aus? Warum sind die Parkhäuser so teuer? Und wo bleiben die Anwohner, wenn Besucher alles zuparken?

Mit der Parkplatzsituation in der saarländischen Landeshauptstadt sind viele Autofahrer unzufrieden. Zu wenig Parkplätze, überteuerte Parkhäuser.

Parkscheinautomat (Foto: imago / Jochen Tack)

Anwohner kämpfen um Parkplätze

Um in die Innenstadt zu kommen, finden regelmäßige Besucher zwar günstige Parkplätze - unter anderem am Schloss auf der anderen Saarseite, im Nauwieser Viertel oder außerhalb in Alt-Saarbrücken. Das Problem ist nur: diesen Parkraum benötigen auch die Anwohner.

Besonders zum Feierabend entstehen so Tag für Tag Konflikte zwischen der Anwohnerschaft und denjenigen, die beispielsweise nur ein paar Stunden durch die Innenstadt bummeln wollen.

Verhandlungen mit Q-Park

Um das Problem besser in den Griff zu bekommen, verhandele die Stadt mit dem größten ansässigen Parkplatz-Anbieter, so Oberbürgermeister Uwe Conradt: "Ich würde mich tatsächlich freuen, wenn wir mit Q-Park einig werden, dass wir wieder Herr unserer städtischen Parkhäuser werden. Und dann zum Beispiel endlich nochmal wieder das zu machen, was ich mir vorstelle - gerade auch in den Abendstunden: besondere Tarife." Denn dann sei der Parkdruck besonders groß, drücke in die Wohngebiete rein und gleichzeitig seien die Parkgebühren zu hoch.

Diskussionen um den Beethovenplatz

Beethovenplatz in Saarbrücken (Foto: SR)

Der Parkplatz auf dem Beethovenplatz liegt mitten in der Stadt und gilt nicht nur als sehr teuer, sondern auch als zu versiegelt. Für eine mögliche Aufwertung des Platzes an sich gebe es aber Vorbehalte, so der Oberbürgermeister: "Heute ist der Beethovenplatz ein ganz wichtiger Parkplatz, auch für die Saarbrücker City. Grade bei älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern und auch bei Frauen ist es der beliebteste Parkplatz, weil man oberirdisch parken kann. Er ist in einer guten Lage, gut erreichbar und es ist daher auch trotz seiner Größe einer der wenigen Parkplätze oder Parkhäuser, die entsprechend auch immer wieder mal voll belegt sind."

Zum einen ist der Bedarf also groß und zudem läuft der Vertrag mit dem Betreiber noch bis 2028. Konkrete Pläne hat die Stadt für die Zeit danach noch nicht.

Pläne für Alt-Saarbrücken liegen auf Eis

Für Alt-Saarbrücken, wo in diesem Jahr auch wieder der Parking Day stattfindet, gibt es zwar das städtebauliches Entwicklungskonzept "ISEK". Dazu gehört auch das Teilprojekt "Grünes Rückgrat Heuduckstraße", in dessen Zusammenhang insbesondere eine deutliche Begrünung geplant sei, sagt Conradt. Doch erst einmal hätten Projekte wie der neue Kreisel unter der Westspange oder der Neubau der Congresshalle Vorrang. Deshalb wird hier wohl erst einmal nichts passieren.

Bäume statt Parkplätze

Eine Begrünung geht auch mit dem Verlust von Parkplätzen einher. Das könnte auch mehr Menschen dazu bringen, auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad umzusteigen, so der Oberbürgermeister: "Je attraktiver wir es machen, auf ÖPNV und Rad umzusteigen, umso leichter fällt es im Übrigen auch denen, die mit dem Auto unterwegs sind"

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 20.09.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.

Artikel mit anderen teilen

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja