Freibad Kleinblittersdorf: Badekleidung künftig erst im Bad erlaubt

Strengere Kleider-Regeln im Freibad in Kleinblittersdorf

Reporter: Patrick Wiermer / Onlinefassung: Gina Schwan   23.04.2025 | 13:00 Uhr

Mitte Mai öffnen die Freibäder im Saarland wieder ihre Türen. In Kleinblittersdorf gibt es nun neue Kleider-Regeln. Zukünftig soll die Schwimmkleidung aus hygienischen Gründen erst im Bad angezogen werden. Kontrolliert werden soll das beim Betreten des Bades.

Badehose, Flip-Flops und ein Handtuch locker über den Schultern – Wer so Mitte Mai zum Freibad in Kleinblittersdorf spaziert, hat schlechte Karten. Denn ab dieser Saison gelten dort strengere Regeln.

Was ist künftig nicht mehr erlaubt?

Zukünftig ist es nicht mehr erlaubt, direkt in Badehose oder Bikini ins Freibad zu kommen, um sich möglichst schnell abzukühlen. Denn: Wer in Badesachen erscheint, bleibt draußen. Erst drinnen darf sich umgezogen werden.

Kontrolliert wird das bereits am Eingang durch Kassenpersonal oder Security. Hierbei können die Taschen der Besucherinnen und Besucher durchsucht werden, besonders bei denen, die nur ein Handtuch über den Schultern hängen haben. Bei diesen Personen wird ganz genau nachgeschaut, ob separate Kleidung mitgebracht wurde.

Hinweise zu den neuen Regeln wird es auch für die französischen Besucherinnen und Besucher geben, die einen großen Teil der Kundschaft in Kleinblittersdorf ausmachen.

Warum jetzt?

Grund für die verschärfte Regel sei, dass seit zwei, drei Jahren immer häufiger beobachtet werde, wie Besucherinnen und Besucher mit ihrer Straßenkleidung ins Wasser gehen, sagt Betriebsleiter Marcus Frey. Andere Besuchende hätten Gäste mit der Badekleidung bereits einige Stunden zuvor beim Einkaufen gesehen. Haben sich diese beispielsweise noch auf eine Parkbank gesetzt, auf der Vogelschiss war, werde auch das mit ins Wasser genommen.

Mehr Dreck bedeutet auch mehr Chemikalien im Wasser. Vor allem bei Chemikalien wie Chlor sind die Preise zuletzt deutlich gestiegen. Wie hoch das Einsparpotenzial mit der neuen Kleiderregel ist, könne man jedoch noch nicht abschätzen, so Betriebleiter Frey.

Planen andere Kommunen ähnliche Maßnahmen?

Über neue Regeln bei anderen Schwimmbädern ist nach derzeitigem Stand nichts bekannt. Auf eine erste SR-Anfrage haben die Bäder in Saarbrücken und Neunkirchen nichts geplant.

Kleiderregeln hatten schon mal für Diskussionen gesorgt. Im Sommer 2023 wollte die Stadt Saarlouis zum Beispiel strengere Kleiderregeln einführen, die lange und weite Badeshorts verbieten sollten. Damit wollte man Wasser und auch Chlor sparen. Letztlich kam es nach wütenden Reaktionen aber nicht zur Umsetzung.

Bei unseren Nachbarn in Frankreich sind dagegen fast überall weite Shorts verboten, genauso wie Boxershorts unter der Badekleidung. Die wurden ja möglicherweise schon den ganzen Tag getragen. Große Diskussionen gibt es aber hier offenbar nicht.

Generell keine Straßenkleidung im Wasser

Die Regel, dass man mit Straßenkleidung nicht ins Wasser gehen darf, gibt es schon länger und gilt auch überall. Am Ende ist es aber eine Frage, wie diese Regeln eingehalten und kontrolliert werden. Kleinblittersdorf geht diesbezüglich einen Schritt weiter und kontrolliert die Einhaltung künftig direkt am Eingang – nicht erst, wenn jemand ins Wasser gesprungen ist.

Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 23.04.2025 auf SR 3 Saarlandwelle.

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