Mundartsymposium (Foto: Dirk Guldner)

29. Mundartsymposium in der Bosener Mühle

  26.09.2024 | 14:37 Uhr

Eine moselfränkische Popliedermacherin aus dem vorderen Hochwald, eine saarländische Mundartautorin, ein Songpoet aus der Schweiz, ein ostfriesischer Sänger und Liedermacher und erstmals ein Holländer, der in Groninger Platt singt - sie alle zusammen sind bilden in diesem Jahr die Truppe beim Mundartsymposium in der Bosener Mühle. Und wie immer gibt es zum Abschluss eine Mundart-Matinée, zu der alle herzlich eingeladen sind.

Der Landkreis St. Wendel und SR 3 Saarlandwelle laden ein zum Mundart-Symposium in der Bosener Mühle - vom 27. bis 29. September. Gemeinsam werden die fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer an zwei Tagen das St. Wendeler Land erkunden und sich intensiv mit dem Thema Mundart beschäftigen. Unsere SR-Reporterin vor Ort ist SR 3-Mundartexpterin Susanne Wachs. Sie begleitet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Mikrofon und stellt sie natürlich im SR 3-Programm vor.

Und wie es gute alte Tradition ist, gibt es natürlich auch in diesem Jahr wieder eine Abschlussmatinée. Am Sonntag, 29. September ab 11.00 Uhr laden die Mundartkünstler zu Musik und Lesungen in Schwizerdütsch, Rhein- und Moselfränkisch bis zu Niederdeutsch. Moderiert wird die Matinée von Susanne Wachs. Der Eintritt ist frei.


Die Mundartkünstler


Roger Stein

Roger Stein (Foto: IMAGO / ari)

Der Schweizer Sänger, Autor, Komponist, Entertainer und Sprachspieler ist seit vielen Jahren auf den Brettern der deutschsprachigen Bühnen zu Hause und verbindet in seinen Liedern und Programmen gleichermaßen Tiefsinn mit Humor.

In jungen Jahren machte er zusammen mit Sandra Kreisler in ihrer gemeinsamen Formation „Wortfront“ von sich reden. Mit seinen Solopogrammen und Liedern hat Stein längst auf dem Plattenlabel von Konstantin Wecker seine musikalische Heimat gefunden. Doch Roger Stein ist nicht nur als Musiker erfolgreich. Er ist auch Lyriker und veröffentlichte mehrere Gedichtbände.

Lange Zeit lebte Roger Stein in Wien und Berlin, doch in den letzten Jahren zog es ihn vermehrt auch wieder in seine Schweizer Heimat. Dort begann er sich wieder intensiver mit dem Schweizer Dialekt zu beschäftigen und lässt diese Einflüsse auch in seine Werke einfließen.


Otto Groote

Otto Groote (Foto: Pressefoto)

Otto Groote, ein ostfriesischer Sänger und Liedermacher, hat sich über die Jahre hinweg einen festen Platz in der norddeutschen Musikszene erarbeitet. Geboren und aufgewachsen in Ostrhauderfehn, einem Dorf, das bis in die 1960er Jahre vom Torfabbau geprägt war, zog es Groote schon früh hinaus in die Welt.

Nach einer Ausbildung zum Mechaniker knüpfte er erste Kontakte zur norddeutschen Folkszene, erlernte das Gitarrenspiel und war als Sänger und Gitarrist in verschiedenen Deutschfolkbands aktiv. 1983 zog er nach Bremen, um sich den bildenden Künsten zu widmen. Trotz seiner Erfolge in der Bildhauerei ließ ihn der Drang nach musikalischem Ausdruck nicht los.

2003 kehrte Groote zu seinen musikalischen Wurzeln zurück und begann, nicht nur deutsche und englische Lieder zu interpretieren, sondern auch eigene Lieder in seiner niederdeutschen Muttersprache zu schreiben und zu komponieren. Mit seinem festen Ensemble hat Otto Groote bislang sechs CDs veröffentlicht und wurde mehrfach ausgezeichnet.


Bert Hadders

Bert Hadders (Foto: Josetta Mellies)

Der ehemalige Zirkustrommler, Pfannkuchenbäcker und Brunnenbauer Bert Hadders tauschte vor etwa vierzig Jahren das Leben in seinem Geburtsort 2e Exloërmond gegen ein Leben in der Stadt Groningen. Dort schrieb er über die Torfkolonien in Drenthe/Groningen und ihrer Bewohner.

In seinen Geschichten und Liedern beschreibt Hadders das Leben der Menschen in den roten Ziegelhäusern entlang der schnurgeraden Kanäle. Mit Empathie, Humor und Liebe zum Detail singt und schreibt Hadders über diese Menschen.

In der Zwischenzeit hat er mehr als hundert Lieder im Groninger Platt verfasst und fünf CDs sowie etwa zwanzig Singles veröffentlicht, die von der Kritik in höchsten Tönen gelobt wurden. Viele seiner Lieder erreichten die vorderen Plätze in den Hitlisten der regionalen Rundfunksender.


Dorothee Neurohr Gebhardt

Dorothee Neurohr Gebhardt (Foto: Pressefoto)

Die ausgebildete Logopädin und Lehrerin aus Sankt Ingbert arbeitet seit 2014 auch als freiberufliche Bildungsreferentin und Theaterpädagogin. Schon in der Jugend hat sie das Schreiben fasziniert. Zuerst nur in Hochdeutsch, viel später auch in Mundart.

Der Impuls hierzu kam von dem bekannten Sankt Ingberter Autor Heinrich Kraus. Für ihre engagierten Mundarttexte erhielt sie mehrfach den Saarländischen Mundartpreis in den Kategorien Lyrik und Kurztext. „Mit der Mundart in die Herzen der Jury“ schreibt die Presse über die Autorin für ihren Text „Mednanner gehn“ mit dem Saarländischen Mundartpreis ausgezeichnet wurde.


Sabine Fass

Sabine Fass (Foto: Pressefoto)

Die Mundartliedermacherin und Sängerin ist in Trier geboren und hat die ersten 25 Jahre in Bonerath im vorderen Hochwald gelebt. Mundart und Musik waren immer ein Thema in der Familie. Mit neun Jahren lernte sie Heimorgel spielen und liebte es Popmusik zu singen, mit 25 Jahren kam dann Saxophonunterricht dazu und mit 42 Jahren hat sie begonnen, Gesangsunterricht zu nehmen, erst klassisch, dann im Popbereich.

Nach vielen Jahren als Sängerin in einer Rock-Pop Coverband kam der Wunsch, eigene Songs zu schreiben - erst in Hochdeutsch und Englisch. Ihr Vocalcoach Ronny Lang hat sie dann auf die Idee gebracht, den ersten Song „Kopfsprung“ in Mundart zu singen, und beide haben festgestellt, dass sich die Stimme in ihrer Muttersprache viel authentischer und entspannter anhört.

Die Themen der Songs sind aus ihrem Leben, also sehr authentisch, es geht ums Loslassen, ums Trauern, ums Lieben , und um die Freude am Leben.

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